Unruhen

ORF-Team in Ägypten festgenommen

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Schwere Unruhen erschüttern seit Tagen das Land am Nil.

In Ägypten herrschen derzeit bürgerkriegsähnliche Zustände. Mitten in den Unruhen sind auch rund 3.000 Österreicher, von denen rund 250 beim Außenministerium um Hilfe gebeten haben. Sie sollen noch im Laufe des Montags evakuiert werden.

ORF-Team festgenommen
Die ORF-Korrespondetin Nadja Bernhard und ihr Kamerateam wurden am Flughafen von Kairo vorübergehend festgenommen. Bernhard und ihr Team seien mittlerweile wieder auf freiem Fuß, berichtete die "Zeit im Bild" um 13.00 Uhr am Montag. Geheimdienstagenten hätten das Team umzingelt und die Kamera sowie die Pässe der Journalisten an sich genommen, berichtete Bernhard im "Zib"-Interview. Auf der Polizeistation hätte das ORF-Team dann das gesamte Filmmaterial zeigen müssen. "Wir sind wirklich irgendwie wie Verbrecher behandelt worden", so Bernhard.

Unter der Bedingung, dass das österreichische Journalisten-Team den Flughafen verlasse, sei es freigekommen. "Hier gibt es offenbar von ganz oben die strikte Anweisung, diese Massenflucht aus Ägypten nicht zu dokumentieren", erklärte Bernhard weiter. Es schaue auf dem Flughafen so aus, dass Menschen in der Abflughalle campieren würden. Vor allen Schaltern seien "ewig lange" Schlangen und das ORF-Team habe ein völlig überfordertes Personal erlebt. Der Flughafen stehe kurz vor dem "logistischen Kollaps".

Al-Jazeera-Mitarbeiter festgenommen
Die ägyptische Armee hat am Montag in Kairo indessen mehrere Mitarbeiter des arabischen Fernsehsenders Al-Jazeera festgenommen. Außerdem seien Geräte der Mitarbeiter beschlagnahmt worden, berichtete der Sender. Die ägyptischen Behörden hatten am Sonntag das Kairoer Büro des Fernsehsenders geschlossen. Dieser musste daraufhin zeitweise seine von den Behörden kritisierte Live-Berichterstattung von Brennpunkten der Proteste gegen das Regime von Präsident Hosni Mubarak einstellen. Dann behalf sich der in Katar beheimatete Sender damit, auf andere Übertragungen aufzuschalten.
 

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