Ölpest vor den USA

Obama rastet im Fernsehen total aus

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Der US-Präsident sucht Verantwortliche für die Ölpest - und will sie feuern.

Es ist die größte Ölkatastrophe aller Zeiten: Vor 50 Tagen explodierte die "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko. Seitdem sind 200 Millionen Liter Öl aus dem leckgeschlagenen Bohrloch der zum BP-Konzern gehörenden Bohrinsel ins Meer geflossen. Den britischen Multi hat dies bereits 1,25 Milliarden US-Dollar gekostet. Alle Versuche, das Leck zu stopfen, sind bislang fehlgeschlagen. Tausende Tiere sind bereits verendet. Der Kampf gegen die Ölpest wird noch bis in den Herbst dauern, schätzen Experten, die Folgeschäden für das delikate Ökosystem sind noch völlig unklar. Nur soviel ist sicher: Es wird Jahre dauern, bis sich die Natur von der Katastrophe erholt hat.

Obama platzt der Kragen
Jetzt hat sich US-Präsident Obama gegenüber dem US-amerikanischen Fernsehsender NBC scharf zu Wort gemeldet. Er suche mit zusammen mit Verantwortlichen nach "jemandes Arsch, der getreten werden muss". "Ich will nicht mit Experten sprechen, als wenn dies ein Universitäts-Seminar wäre. Wir reden mit diesen Leuten, die potentiell die beste Antwort haben, um mir zu sagen, wessen Arsch versohlt werden muss", so Obama wörtlich.

Sehen Sie hier das Video (c) NBC:

BP soll zahlen
Auf den immensen Gewinn von BP angesprochen erwiderte der US-Präsident: "Wir müssen sicher sein, dass jede Person, die von der Ölpest betroffen ist, adäquat entschädigt wird".

Öl fließt weiter ins Meer
Die Reparatur am beschädigten Bohrloch hat der BP-Konzern unterdessen sieben Wochen nach der Explosion der Plattform "Deepwater Horizon" weiter nicht im Griff. Derzeit werde nur ein Bruchteil des Öls und Gases in ein Schiff an der Wasseroberfläche geleitet, teilte BP mit. Zwischen Donnerstag und Samstag waren es 2.200 Tonnen Rohöl. Wie viel Öl aus dem Leck kommt, schwankt nach offiziellen Schätzungen zwischen 1.600 und 3.400 Tonnen täglich.

Jetzt beginnt die Hurrikan-Saison
Angesichts der beginnenden Hurrikan-Saison erproben BP-Ingenieure weitere Methoden, um den Abfluss von Öl und Gas einzudämmen. Zum einen soll bis Mitte Juni ein weiteres Steigrohr zum Auffangschiff eingerichtet werden. Entlastungsbohrungen an zwei Quellen laufen laut BP nach Plan. Sie sollen Anfang August einsatzbereit sein.

Florida in Alarmbereitschaft
Die Behörden verstärkten unterdessen die Überwachung der Gewässer vor der Inselkette der Florida Keys und des Nationalparks Dry Tortugas, da sich das Öl im Uhrzeigersinn gen Osten auf den "Sonnenscheinstaat" zubewegt. Laut Medien wurden inzwischen aber auch im Westen, in Texas, tote Vögel gefunden, deren Gefieder von Öl verklebt ist.

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