Im Notfall

Papandreou will EU-Hilfe statt von IWF

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Aber er suchte weiterhin nicht um Hilfe durch die EU an.

Der griechische Ministerpräsident Giorgios Papandreou will zur Lösung der Schuldenfrage notfalls lieber Hilfe von der EU annehmen als sich an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zu wenden. Nach einem eineinhalbstündigen Gespräch mit EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso zeigte sich Papandreou zwar von der Wirksamkeit der Athener Sparmaßnahmen überzeugt, doch sollte Unterstützung notwendig sein, "würde ich sicher eine europäische Lösung bevorzugen".

Barroso sagte in Brüssel, der griechische Regierungschef habe weiterhin nicht um Hilfe durch die EU angesucht. "Das ist zu dem Zeitpunkt nicht notwendig", habe Papandreou laut Kommissionspräsident erklärt. Barroso lobte das "substanzielle" Paket von Sparmaßnahmen, das die griechische Regierung geschnürt habe und das "bemerkenswert" sei. Damit könne es auch gelingen, das "ehrgeizige" Ziel zu erreichen. Jedenfalls habe die EU auch bei ihrem letzten Treffen der Finanzminister die Mechanismen für eine Nothilfe getroffen. "Ich weiß, Papandreou arbeitet Tag und Nacht, um die Situation umzudrehen." Zur Möglichkeit einer IWF-Hilfe für Griechenland zeigte sich Barroso zurückhaltend, die EU habe die Entschlossenheit für eine europäische Lösung gezeigt.

Der griechische Ministerpräsident sprach von "schmerzlichen" Maßnahmen für seine Bevölkerung. Allerdings seien die eingeleiteten Schritte notwendig, um die Lebensfähigkeit und den Wohlstand des Landes zu sichern. Der Trend der ersten beiden Monate 2010 habe jedenfalls gezeigt, dass es in Griechenland eine "Trendumkehr" gebe. Deshalb habe er auch nicht um finanzielle Unterstützung angefragt. Allerdings wolle Griechenland nicht Kredite zu extrem hohen Zinsraten haben. Dann müsse es andere Optionen geben, "nichts ist ausgeschlossen", meinte er.

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