Oster-Messe

Papst fordert politische Lösung für Ukraine

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Rund 150.000 Gläubige und Touristen auf dem Petersplatz.

Vor rund 150.000 Gläubigen und Touristen feierte Papst Franziskus am Sonntag die Ostermesse auf dem Petersplatz in Rom. Bei strahlender Sonne erreichte der Pontifex den Petersplatz, auf dem sich schon seit dem frühen Morgen eine riesige Menschenmenge versammelt hatte.

Höhepunkt der Messe war zu Mittag der Segen "Urbi et Orbi" (Der Stadt und dem Erdkreis). Auf die Ostergrüße in verschiedenen Sprache verzichtete Franziskus auch in diesem Jahr.

Papst Franziskus feiert Ostersonntag

In seiner Osterbotschaft forderte der Papst eine politische Lösung in der Ukraine. Alle Beteiligten müssten "jede Anstrengung unternehmen, um Gewalt zu verhindern." Hierbei müsse sie die internationale Gemeinschaft unterstützen. Die Zukunft des Landes könne nur im "Geist der Einheit und des Dialogs" gestaltet werden. Franziskus erbat den Beistand Jesu Christi für das Land: "Wecke und inspiriere Initiativen für die Befriedung in der Ukraine", betete er.

In seiner Osterbotschaft forderte der Papst zum Frieden in den Konfliktherden der Welt auf und ermahnte zu Hilfe für die Opfer von Gewalt, Krankheit und Armut. Die christliche Botschaft dürfe angesichts von Leid und Tod nicht "nur ein Wort" bleiben. Sie müsse "Zeugnis ungeschuldeter und treuer Liebe" sein, so Franziskus.

Wie schon in den vergangenen 29 Jahren davor war der Petersplatz für Ostern mit Blumen aus Holland prächtig und überwiegend in Gelbtönen geschmückt worden. Vor dem "Urbi et Orbi" fuhr der Papst in einem offenen Jeep über den Petersplatz. Dabei hielt er gelegentlich, um Kinder und Behinderte zu begrüßen.

Franziskus betete mit tausenden Menschen

"Machen wir uns auf den Weg"
In seiner Predigt am Karsamstag forderte der 77-Jährige die Menschen auf, ihren Glauben wiederzuentdecken und sich an seinen Ursprung zu erinnern. "Erinnere ich mich daran? Habe ich es vergessen? Bin ich Wege und Pfade gegangen, die es mich haben vergessen lassen?", fragte der Pontifex. "Machen wir uns auf den Weg!", forderte er die Menschen auf. Das bedeute, "zu jenem glühenden Augenblick zurückzukehren, in dem die Gnade Gottes mich am Anfang meines Weges berührt hat".

Der Argentinier fügte hinzu: "An diesem Funken kann ich das Feuer für das Heute, für jeden Tag entzünden und Wärme und Licht zu meinen Brüdern und Schwestern tragen." Daraus entstehe eine gute, sanfte und demütige Freude. Der Tradition gemäß taufte Franziskus in der Osternacht zehn Menschen. Die Täuflinge im Alter zwischen 7 und 58 Jahren kamen aus Weißrussland, Italien, Frankreich, Vietnam, dem Senegal und Libanon.

Für jeden Christen gebe es zwei solcher Augenblicke, zu denen man zurückkehren solle - die Taufe und die erste Begegnung mit Christus, sagte Franziskus. Die Rückkehr dorthin sei "kein Rückwärtsgehen, es ist keine Nostalgie", erklärte Jorge Mario Bergoglio. "Es ist ein Zurückkehren zur ersten Liebe, um das Feuer zu empfangen, das Jesus in der Welt entzündet hat, und es allen zu bringen, bis an die Enden der Erde." Jeder müsse zu seinem Galiläa zurückkehren, wie die Jünger und Frauen nach der Auferstehung Christi, forderte der Papst.

Am Freitagabend betete Franziskus mit Zehntausenden den traditionellen Kreuzweg am Kolosseum. Das 77-jährige Oberhaupt der katholischen Kirche verurteilte am Karfreitag unter anderem das "schwere Kreuz der Arbeitswelt" und "das Gewicht aller Ungerechtigkeiten, die durch die Wirtschaftskrise mit ihren sozialen Folgen verursacht wurden".

Franziskus betete mit tausenden Menschen

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