Neue Erkenntnisse

Paris-Attentäter war in Deutschland

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Möglicherweise als Flüchtlinge getarnte Komplizen in Ulm abgeholt.

Der mutmaßliche Paris-Attentäter Salah Abdeslam hat offensichtlich im vergangenen Herbst in Ulm mögliche Komplizen abgeholt. Wie der Südwestrundfunk am Samstag unter Berufung auf polizeiliche Ermittlungen berichtete, fuhr er in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober mit einem auf seinen Namen angemieteten Wagen nach Ulm und offenbar nach nur rund einer Stunde wieder zurück.

Als Syrer getarnt

Abdeslam war am Freitag in Brüssel festgenommen worden. Bei dem Abstecher nach Ulm könnte Abdeslam laut dem SWR-Bericht drei Männer, die sich als Syrer ausgegeben hatten, aus einer Flüchtlingsunterkunft abgeholt haben, in deren Nähe er geparkt hatte. Die drei Männer fehlten dort seither. Ihre Identität werde vom Bundeskriminalamt (BKA) gemeinsam mit französischen und belgischen Sicherheitsbehörden geprüft, hieß es. Die deutschen Behörden wollten sich demnach nicht zu dem Vorgang äußern.

Abdeslam, ein Franzose marokkanischer Abstammung, steht im Verdacht, die Anschläge vom 13. November in Paris mit organisiert zu haben. Dabei starben damals 130 Menschen. Über den mutmaßlichen Aufenthalt des 26-jährigen Islamisten in Ulm hatte es schon zuvor Berichte gegeben. Auch sollen er und zwei mögliche Komplizen am 9. September unter Flüchtlingen an der österreichisch-ungarischen Grenze aufgetaucht und kontrolliert worden sein - obwohl Abdeslam kein Flüchtling war und sich als Franzose frei in Europa bewegen konnte.
 

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