Kontakt im Gefängnis

Pariser Killerzelle: Netzwerk der Täter

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Wie die Killer-Brüder von Paris radikalisiert wurden.

Ursprünglich interessierte Chérif Kourachi, (32) nur „kiffen, Rap-Musik, Mädchen und Fitness“. Er bezeichnete sich als „Gelegenheitsmoslem“. Dann schlossen sich er und sein Bruder Said jedoch einem Pariser Islamisten-Netzwerk an: Emir der Gruppe war Farid Benyettou, genannt der Emir. Er schickte ab 2004 junge Franzosen als Terrorkrieger in den Irak. Sie sollten an der Seite von Al-Kaida kämpfen.

Hassprediger hetzte im Gefängnis Moslems auf
Die Clique traf einander stets im Pariser Park Buttes-Chaumont. Danach wurde ihre Einheit auch benannt: das "Buttes-Chaumont-Netzwerk". Geplant wurden Anschläge in Frankreich sowie die Befreiung des Radikal-Islamisten Smain Ait Ali Belkacem aus dem Gefängnis.

Während seiner Haftstrafe lernte Chérif einen weiteren Hassprediger kennen: Djamel Beghal. Beghal sitzt eine zehnjährige Haftstrafe ab. Er hatte Dutzende Attentate in Frankreich geplant.

Hofgang. Praktisch jeden Tag verbrachte Chérif Stunden mit dem inhaftierten Terrorchef. Gemeinsame Hofgänge wurden unternommen, gemeinsam betrieb man Sport.

ISIS-Kontakte. Er dürfte es auch gewesen sein, der den Brüdern Kontakte zum Franko-Tunesier Boubaker al-Hakim legte. Al-Hakim gilt als Auftragskiller und Führungsoffizier der ISIS-Schergen in Syrien.

Karl Wendl

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