Gewalt

Sechs Tote bei Wahlen auf den Philippinen

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Die Stimmabgabe wurde wegen Pannen der Wahlmaschinen verlängert.

Auf den Philippinen sind die landesweiten Wahlen von Gewalt überschattet worden. Mindestens sechs Menschen wurden am Montag bei mehreren Angriffen und Schießereien in dem südostasiatischen Inselstaat getötet. In der südlichen Provinz Zamboanga Sibugay wurden vor dem Morgengrauen drei Menschen bei Zusammenstößen zwischen der Polizei und den Anhängern eines Bürgermeisterkandidaten erschossen. Den Angaben zufolge wurde vor Öffnung der Wahllokale ebenfalls im Süden des Landes der Cousin des Vizegouverneurs der Provinz North Cotabato getötet. Zwei Zivilisten kamen in der südlichen Region Maguindanao bei einer Schießerei zwischen Polizei und Anhängern rivalisierender Kommunalpolitiker ums Leben.

Eigene Milizen
Urnengänge werden auf den Philippinen regelmäßig von Gewalt überschattet. Viele Lokalpolitiker bedienen sich eigener Milizen, um Gegner auszuschalten oder Wähler einzuschüchtern. Während des diesjährigen Wahlkampfs waren bereits dutzende Menschen ums Leben gekommen.

Technische Pannen
Bei den Wahlen am Montag gab es vielerorts technische Pannen mit den erstmals eingesetzten Wahlautomaten. Die Wahlkommission verlängerte deshalb die Stimmabgabe um eine Stunde auf 19:00 Uhr Ortszeit (13.00 MESZ). Auf dem Inselstaat sollen ein neues Staatsoberhaupt, dessen Stellvertreter sowie ein neues Parlament gewählt werden. Gleichzeitig werden Provinz- und Kommunalwahlen abgehalten. Rund 50 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.

Staatschefin Gloria Arroyo durfte nicht erneut für das Präsidentenamt kandidieren, sie bewirbt sich aber um ein Mandat im Parlament. Favorit unter den neun Präsidentschaftskandidaten ist Benigno Aquino, der Sohn der im August verstorbenen früheren Staatschefin Corazon Aquino. Der 50-jährige Senator will mit dem Versprechen, die Korruption zu bekämpfen, in die Fußstapfen seiner Mutter treten, die von 1986 sechs Jahre lang Präsidentin der Philippinen war. Sie und ihr 1983 ermordeter Ehemann Benigno senior gelten als Verfechter der Demokratie.

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