Plagiatsvorwürfe

Deutsche EU- Abgeordnete ist den Doktor los

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Die Arbeit sei "in substanziellen Teilen" ein Plagiat, so die Uni.

Wegen Plagiats entzieht die Universität Heidelberg der deutschen Europaabgeordneten Silvana Koch-Mehrin (FDP) den Doktortitel. Dies teilte die Universität am Mittwoch nach mehrwöchiger Untersuchung der Plagiatsvorwürfe gegen die Politikerin mit. Das geprüfte Material belege eindeutig, das die im Jahr 2000 von Koch-Mehrin vorgelegte Doktorarbeit "in substanziellen Teilen aus Plagiaten besteht". Auf rund 80 Textseiten der Dissertation fänden sich mehr als 120 Stellen, die nach Bewertung des Promotionsausschusses als Plagiate zu klassifizieren seien.

Zwei Drittel der Quellen nicht im Literaturverzeichnis
Diese Plagiate stammten aus mehr als 30 verschiedenen Publikationen, von denen zwei Drittel nicht im Literaturverzeichnis aufgeführt worden seien. Die Quantität und Qualität der nachweisbaren Plagiate lege zwingend die Schlussfolgerung nahe, dass die Dissertation keine "selbstständige wissenschaftliche Arbeit" im Sinne der Promotionsordnung der Fakultät und des Landeshochschulgesetzes Baden-Württemberg darstelle, erklärte der Vorsitzende des Promotionsausschusses, Dekan Manfred Berg.

Als FDP-Delegationsleiterin und EP-Vizepräsidentin zurückgetreten
Koch-Mehrin war im Zuge der öffentlichen Debatte über ihre Doktorarbeit als Vorsitzende der FDP im Europäischen Parlament und als Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments zurückgetreten. Die Doktorarbeit der FDP-Europapolitikerin trägt den Titel "Historische Währungsunion zwischen Wirtschaft und Politik". Plagiats-Jäger im Internet hatten die Arbeit unter die Lupe genommen und dabei zahlreiche Plagiate entdeckt.

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