Terrorismus

Plante Abdeslam Mega-Anschlag auf Vatikan?

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Die vergangenen Anschläge schockierten Europa. Sollte auch der Vatikan getroffen werden?

Daily Star Online berichtet, herausgefunden zu haben, dass die Terrormiliz IS in Propagandavideos mit einem Terroranschlag auf den Vatikan, das Zentrum der christlichen Welt, drohte.

Die Terrorgruppe scheine davon besessen zu sein, das Ende der Welt in einem "letzten Kampf" zwischen "Ungläubigen" und Jihadisten hervorzurufen.

Hotspot Italien?
Salah Abdeslam plante den Terroranschlag in Paris, der 130 Menschenleben auslöschte, mit Mitverschwörern in einem Appartement in Brüssel. Nur fünf Tage nach der Verhaftung des Flüchtigen wurden 35 Personen bei Anschlägen in Brüssel getötet.

Deshalb konzentriert sich die Welt auf die belgische Hauptstadt, um den Terrorismus in Europa in den Griff zu bekommen. Doch Daily Star vermutet, dass der wahre Hotspot der Jihadisten nicht in Brüssel, sondern in Rom liegen könnte.

Besorgniserregend
Immer mehr Behörden befürchten deshalb, dass Abdeslams Terrorzelle auch in Italien aktiv sein könnte. Falls dies der Fall sei, wäre es besorgniserregend für den Vatikan, denn die Terrormiliz verkündete kürzlich: "der Islamische Staat wird bestehen bis seine Flagge über Rom weht".

Giampiero Massolo, der Hauptkoordinator des italienischen Geheimdienstes, erklärte nach den letzten Verhaftungen: "Es ist viel besorgniserregender, wenn sie alle in verschiedenen Zellen sind. [...] Wenn sie alle miteinander verbunden sind, können wir die Kette entwirren, aber wenn sie unterschiedliche Instanzen sind, ist es wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen."

Verbindungen nach Italien
Diesen Monat wurde Mohamed Lahlaoui in Deutschland wegen terroristischer Aktivitäten verhaftet. Eigentlich ging man davon aus, dass er im Mai 2014 aus Norditalien deportiert worden war. Doch der Marokkaner schien Europa nie verlassen zu haben. Seine Spuren waren in Belgien, Frankreich und Deutschland zu finden.

Zwischen ihm und einigen anderen Terrorverdächtigen fanden die Behörden nun Verbindungen. Auffällig war, dass sie alle Verbindungen nach Italien aufwiesen. Am 23. Juli soll Lahlaoui von Venedig nach Athen geflogen sein. Nur eine Woche später flog auch Salah Abdeslam in die griechische Hauptstadt.

Ibrahim Maaroufi
Am Tag der Verhaftung Abdeslams soll Lahlaoui wegen Messer-Wunden in Brüssel behandelt worden sein. Mit der Identität des Ex-Inter-Milan-Spielers Ibrahim Maaroufi soll er durch Europa gereist sein.

Maaroufi ist ein in Belgien geborener Marokkaner. Zurzeit spielt er für den FC Shaerbeek – in derselben Gegend in Brüssel wurde terroristisches Material nach den Attacken vom 22. März gefunden.

Maaroufi, der nicht in Verdacht krimineller Handlungen steht, erklärte im Gespräch mit den italienischen Sky-Nachrichten: „Das erste Mal, dass ich davon hörte, war, als ich davon erfuhr, dass jemand in meinem Namen ein Appartement gemietet hat. Die Polizei sagte mir, ich sollte mir keine Sorgen machen und dass sie mich als Zeugen rufen würden, wenn sie mich brauchten. Sie wussten, dass ich damit nichts zu tun hatte und sie erklärten mir, dass es nichts mit mir zu tun habe. Es wurde nur meine Identität verwendet.“

Europaweites Terrornetz
Auch mit Anas el-Abboubi, der eine weitere Schlüsselrolle in den Paris-Anschlägen spielte, stand Lahlaoui in Verbindung. Lahlaouis Verknüpfung zu den verschiedensten Schlüsselfiguren in den beiden Anschlägen lassen vermuten, dass die Terroristen ein ausgeklügeltes Netzwerk über ganz Europa und nicht nur über Belgien gespannt haben.

Die Verbindungen nach Italien zeigen, dass hinter der Besessenheit, die Heiligen Kreuzzüge zu rächen und das Gebiet im Mittleren Osten, in dem Jesus geboren wurde, zurückzuerobern, eine gewisse Wahrheit stecken könnte.

„Warum sollten sie Rom nicht angreifen?“
Richard Landes, Professor an der Boston University, hatte ISIS als einen apokalyptischen Kult bezeichnet. „Warum sollten sie es (Rom, Anm.) nicht angreifen?“, fragte er. „Sie wissen, dass Rom eine symbolische Kraft hat, außerdem leben sie noch immer im Mittelalter“, erläutert er seine Besorgnis. „Ein Teil ihres Erfolgs kommt davon, dass wir einfach nicht verstehen, womit wir konfrontiert werden.“

„Schwarze Flaggen aus Rom“
Im September erklärte ISIS-Sprecher Abu Mohammed al-Adnani: „Wir werden Rom erobern, eure Kreuze brechen und eure Frauen versklaven.“ Auch in einem Manifest der Terrormiliz, das den Namen „Schwarze Flaggen aus Rom“ trägt, wird eine „heilige Verschwörung“ angekündigt.

Während Polizeikräfte in ganz Europa versuchen, das Mysterium um den IS zu entschlüsseln, baut sich die Terrormiliz schon wieder weiter aus.

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