Im Iran:

Politiker beschimpft Schwule als krank

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Larijani: "Wieso sollen wir eine Krankheit als neues Lebensmodell anerkennen?"

Der Iran hat dem Westen vorgeworfen, ihm eine neue Sicht auf Homosexualität aufdrängen zu wollen. "Der Westen sagt, dass die Ehe von Homosexuellen laut Menschenrechtscharta frei und erlaubt sein soll, aber wir sehen darin Sittenlosigkeit und sexuelle Krankheit", sagte Mohammad-Jawad Larijani, der Leiter der Menschenrechtskommission in der iranischen Judikative, am Samstag laut einem Bericht der halbamtlichen Nachrichtenagentur Fars.

   Larijani äußerte sich bei einem Treffen mit dem Vorsitzenden des deutschen Bundestagsausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, Tom Koenigs (Grüne), in Teheran.

   Der Westen, wo noch bis vor 20 Jahren Homosexualität als Unsittlichkeit angesehen worden sei, spreche nun von Menschenrechtsverletzungen, kritisierte Laridjani. "Wieso sollen wir eine Krankheit als neues Lebensmodell anerkennen, statt unsere Kriterien bezüglich Homosexualität beizubehalten und dementsprechend zu handeln?"

   Im Gottesstaat Iran ist Homosexualität verboten. Präsident Mahmoud Ahmadinejad hatte vor zwei Jahren mit der Bemerkung, es gebe im Iran keine Homosexuellen, international für Empörung gesorgt. Wegen drakonischer Strafen bis hin zur Todesstrafe leben Homosexuelle im Iran im Verborgenen.
 

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