Bei rechter Demo

Polizist hat Nazi-Sticker auf Schlagstock

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Mit einem Aufkleber auf einer Demo sorgte ein Polizist für Aufsehen.

Bei einer rechten Demo im thüringischen Gotha kam es vergangenen Samstag zum Nazi-Eklat. Überraschend: nicht etwa unter den Demonstrierenden, sondern bei einem Polizisten. Bei dem Einsatz wurde auf dem Schlagstock des Beamten ein Nazi-Aufkleber gesichtet.

„Refugees not welcome!“
Der Sticker war zwar halb abgekratzt, trotzdem konnte man den ausländerfeindlichen Spruch deutlich lesen: „Bitte flüchten Sie weiter! Es gibt hier nichts zu wohnen. Refugees not welcome!“ An Brisanz gewinnt der Vorfall noch einmal, da diese Sticker via „Druck 18“ vertrieben werden. Ein Onlineshop, der von dem bekannten Neonazi Tommy Frenck betrieben wird.

Nazi-Aufkleber
© Screenshot Facebook/Antifa Gruppen Südthüringen


Untersuchung eingeleitet
Via Twitter verbreitete sich das Foto in Windes Eile. Veröffentlicht wurde das Foto auf der Internetseite Antifa Südthüringen. Auch die Polizei nahm Kenntnis von dem Vorfall. Gegenüber dem „stern“ bestätigten sie: „Es ist eine interne Untersuchung eingeleitet worden", sagte Pressesprecherin Susanne Schmidt. Wer der Polizist ist, wollte die Polizei nicht sagen, aber dieser Fall werde in einem Treffen von Bereitschaftspolizei und Innenministerium besprochen werden.

Kein Einzelfall
Polizisten mit rechtsextremen Äußerungen oder Symbolen sind kein Einzelfall. Auch in Bayern gab es 2014 einen ähnlichen Fall. Ein Passant hatte während des Fußball-Relegationsspiels zwischen Fürth und dem HSV zwei Nazi-Aufkleber entdeckt, die auf einer Kiste in einem Polizeibus prangten. Der verantwortliche Polizist der bayerischen Bereitschaftspolizei wurde anschließend aus seiner Einheit abgezogen. Seine Begründung damals lautete, er habe "gedankenlos" gehandelt.

Die rechtsextreme Demo verlief übrigens ruhig, die Polizei war sofort zur Stelle und sorgte selbst für den größten Zwischenfall.
 
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