USA

Porno-Stars müssen weiter Kondome tragen

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Ein US-Gericht in Kalifornien bestätigt Entscheidung von 2012.

Porno-Darsteller in Los Angeles müssen beim Dreh weiter Kondome tragen. Dies entschied ein Berufungsgericht im US-Bundesstaat Kalifornien am Montag (Ortszeit) und bestätigte damit eine Entscheidung eines kalifornischen Gerichts von 2012. Branchenvertreter hatten dagegen geklagt, weil sie in der Kondom-Pflicht eine Einschränkung des ersten Verfassungszusatzes der freien Meinungsäußerung sahen.

Measure B
Die sogenannte Entscheidung Measure B verpflichtet Porno-Darsteller nicht nur, Kondome zu tragen, sondern auch ein Gesundheitszeugnis vorzulegen und eine Zulassungsgebühr zu zahlen. Mit den Maßnahmen wollen die Behörden die Zahl der Ansteckungen bei sexuell übertragbaren Krankheiten, insbesondere Aids, verringern.

Die Vorschrift lasse "die Tür für andere Mittel der freien Meinungsäußerung offen", urteilte das Berufungsgericht in San Francisco. Die Pornofilm-Unternehmen hatten argumentiert, sie selbst ergriffen zum Schutz ihrer Darsteller vor Krankheiten schon ausreichende Maßnahmen. So würden alle Darsteller regelmäßigen HIV-Tests unterzogen, die bei einem positiven Befund zum Abbruch der Arbeiten führe. Auch würden daraufhin alle Kollegen untersucht, die mit den Betroffenen Sexualkontakte hatten. Im Jahr 2011 hatte die HIV-Ansteckung eines Darstellers vorübergehend zu einem Stopp der Porno-Produktionen in Kalifornien geführt.

Weniger Sex-Filme
In der Pornoindustrie von Los Angeles, die vor allem nördlich im nördlichen Vorort San Fernando Valley angesiedelt ist, führte Measure B zu einem Rückgang der Filmproduktionen. Unternehmen wichen auf Kommunen in Gegenden aus, die der Regelung nicht unterliegen, oder verließen Kalifornien gleich ganz, um in Nachbarbundesstaaten wie Nevada ihre Arbeit fortzusetzen.

Die Filmindustrie in San Fernando Valley beschäftigt rund 10.000 Menschen und erwirtschaftet einen Umsatz von etwa sechs Milliarden Dollar (4,8 Milliarden Euro) jährlich.

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