Bosnien-Herzegowina

Präsident Dodik gerät ins Visier der Justiz

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Nach der Festnahme des Inhabers einer bosnisch-serbischen Privatbank.

Die am Donnerstag vorgenommene Festnahme eines Bankinhabers aus der bosnisch-serbischen Republik dürfte laut Medienberichten auch den bosnisch-serbischen Präsidenten Milorad Dodik ins Visier der Justiz rücken. Slobodan Pavlovic und zwei Mitarbeiter seiner Pavlovic banka wurden im Rahmen der Ermittlungen über Finanzmachenschaften festgenommen, verlautete aus der Staatsanwaltschaft.

Weitere Details wurden von der Staatsanwaltschaft zuerst nicht veröffentlicht. Es hieß allerdings, dass nach einigen weiteren Verdächtigten gefahndet werde.

Strittiger Kritik an Dodik
Pavlovic war Ende des Vorjahres nach Angaben der Medien von Ermittlern im Zusammenhang mit einem strittigen Kredit an Dodik einvernommen worden. Der damalige bosnisch-serbische Premier sollte 2007 durch die Pavlovic banka 750.000 Euro für den Erwerb einer Luxusvilla in Belgrad überweisen lassen. Erst ein Jahr später wurde mit der Bank auch ein entsprechender Kreditvertrag abgeschlossen. Medien spekulierten, dass die Dodik Villa eigentlich von der Bank gekauft worden war.

Politischer Einfluss
Die Staatsanwaltschaft würde unter politischem Einfluss vorgehen, meinte Dodik in Reaktion auf die Festnahme von Pavlovic, heute, Freitag. Auch werde jeder, der sich engagiere, verfolgt, so der Präsident der Republika Srpska.

Der bosnische Serbe Pavlovic war Anfang der neunziger Jahre aus den USA in die Heimat zurückgekehrt, nachdem er dort als Immobilienmakler wegen Finanzmachenschaften wiederholt Probleme mit der Justiz gehabt haben soll.

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