Lösung in Sicht

Putin: Ukraine- Frieden 
ab Freitag

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Putin:„Ziehen ukrainische Einheiten aus dem Osten ab, gibt es Frieden“.

Erste zarte Anzeichen für einen Frieden in der Ostukraine. Russlands Präsident Wladimir Putin hält eine Einigung mit der Führung in Kiew noch für diese Woche möglich: „Ein Abkommen zur Lösung des Konfliktes könnte bereits bis kommenden Freitag gefunden werden“, sagte er am Mittwoch gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Novosti.

Putins Punkteplan für 
dauerhafte Feuerpause
Putin, der Mittwochfrüh lange mit dem ukrainischen Präsident Petro Poroschenko telefoniert hat, nannte dafür eine ganze Reihe von Bedingungen:

  • Als Erstes muss die ukrainische Militäroperation im Osten des Landes sofort gestoppt werden.
  • Internationale Beobachter sollen den Abzug der ukrainischen Truppen überwachen, Pufferzonen zwischen der prorussischen Zone und der Armee errichten.
  • Austausch aller Kriegsgefangenen und Errichtung humanitärer Korridore für Flüchtlinge. Insgesamt haben bisher mehr als eine halbe Million Menschen die Kampfgebiete verlassen, flüchteten nach Russland.
  • Uneingeschränkte Hilfslieferungen für die Hunderttausenden, die noch in den Städten ausharren.

Chaos
Ursprünglich hatte es am Mittwoch ein regelrechtes Verwirrspiel um einen dauerhaften Waffenstillstand gegeben. Der ukrainische Präsident Poroschenko verkündete zuerst einen „dauerhaften Waffenstillstand“. Später ruderte er wieder zurück, nannte es kleinlaut eine „Feuerpause“.

Defensive
Die Rebellen haben die Regierungstruppen in mehreren Teilen der Ostukraine schwer in die Defensive gedrängt. Nach der Eroberung des Flughafens von Luhansk waren sie am Mittwoch kurz davor, den Airport von Donezk unter ihre Kontrolle zu bringen: „Militärisch kann Kiew gegen die Rebellen nicht gewinnen“, sagt auch ORF-Mann Christian Wehrschütz: „Gibt es minimale Vernunft in Kiew, stimmen sie dem Angebot Putins zu.“

K. Wendl

ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz: "Feuerpause ist die letzte Chance für einen Frieden"

ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz sagt über Putins Friedensangebot zu ÖSTERREICH: „Gibt es nur eine minimale Vernunft in der ukrainischen Führung, dann stimmt sie dem Waffenstillstand zu und zieht Truppen ab. Militärisch kann Kiew gegen die Rebellen nicht gewinnen. Die Offensive der ukrainischen Armee ist gescheitert.“ Kämpfe. Zwar wurde am Mittwoch noch geschossen, sagt Wehrschütz: „Die Kämpfe sind aber abgeflaut. Erstmals gibt es jetzt einen Ansatz für Frieden.“

(wek)

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