"Persönliche Gründe"

Putin vor Rückzug aus der Politik?

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2018 findet in Russland die nächste Präsidentenwahl statt.

Der russische Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski hat den Eindruck geäußert, dass Präsident Wladimir Putin "aus persönlichen Gründen über seinen Abtritt bis 2024" nachdenke. "Dafür muss er jetzt die Weichen stellen", sagte der einstige Oligarch der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag-Ausgabe).

Das sei nicht ganz ungefährlich; Putin müsste einen Ersatzmann aufbauen. 2018 findet in Russland die nächste Präsidentenwahl statt, Putin dürfte wieder antreten.

Verhaftung

Chodorkowski führte einst als reichster Mann Russlands den Ölkonzern Yukos und hatte politische Ambitionen. Doch 2003 wurde er verhaftet. Er saß ein Jahrzehnt wegen Steuervergehen und Geldwäsche in Haft, bevor er 2013 von Putin begnadigt wurde und ins westliche Exil ging.

"In Russland hat sich ein feudalistisch-kriminelles System herausgebildet", sagte Chodorkowski. Als sein heutiges Ziel nannte er einen Rechtsstaat in Russland. "Den werden wir auch bekommen." Seine Rolle in einem demokratischen Russland habe er "stets darin gesehen, die Industrie aufzubauen".

"Runder Tisch"

Für den Fall, dass Putin urplötzlich ausfallen sollte, schlägt Chodorkowski einen "Runden Tisch" politischer und gesellschaftlicher Kräfte vor, um Reformen zu erarbeiten. Daran könnten neben anderen er selbst, der Oppositionelle Alexej Nawalny, ein KP-Vertreter wie Gennadi Sjuganow, starke Gouverneure sowie "wohl auch jemand von den Nationalisten" sitzen.

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