15-Jähriger starb

Randale nach Todesschüssen der Polizei

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Vermummte zünden in Athen Autos an und werfen Steine auf Polizisten.

Am achten Jahrestag der tödlichen Polizeischüsse auf einen 15-Jährigen hat es in Athen am Dienstagabend schwere Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und der Polizei gegeben. Vermummte Demonstranten zündeten in der griechischen Hauptstadt Autos an und warfen Steine und Brandbomben auf Polizisten. Wie die Nachrichtenagentur ANA berichtete, gab es 25 Festnahmen, ein Beamter wurde verletzt.

Randale nach Todesschüssen der Polizei
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Vermummte liefern sich mit der Polizei... © AFP

Rund 200 Randalierer lösten sich aus einer friedlichen Demonstration von rund 3000 Schülern und Studenten und bewarfen die Polizei laut Fernsehberichten mit Brandsätzen, Leuchtkugeln und Steinen. Die aufgebrachten Jugendlichen zündeten auch Mistkübel an und warfen Feuerwerkskörper auf die Beamten. Die Polizei trieb die Menge mit Tränengas auseinander. Zu den Ausschreitungen kam es im Athener Stadtteil Exarchia, der als Hochburg der Anarchie in Griechenland gilt.

Randale nach Todesschüssen der Polizei
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...wahre Straßenschlachten. © AFP

Vor allem Junge erinnern an den Tod des 15-Jährigen

Auch in anderen Städten Griechenlands erinnerten vor allem junge Menschen an den Tod des 15-jährigen Alexis Grigoropoulos. In Thessaloniki kletterten einige Protestierende auf das Dach der Universität und warfen Brandbomben auf Polizisten.

Die tödlichen Schüsse auf den Jugendlichen am 6. Dezember 2008 zogen damals und in den Folgejahren zahlreiche Demonstrationen mit gewalttätigen Zusammenstößen nach sich. Die Randalierer zerstörten Geschäfte in Athen und anderen Städten. Parallel demonstrierten Zehntausende Jugendliche friedlich gegen Staatsmacht, Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit.

Auch in diesem Jahr waren tausende Polizisten im Einsatz, um den erwarteten Unruhen zu begegnen. In Athen wurden zwei U-Bahn-Stationen in der Nähe der traditionellen Protestorte in Exarchia geschlossen.

Der Polizist, der die tödlichen Schüsse abgefeuert hatte, wurde 2010 zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein weiterer Polizist, der ursprünglich zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden war, kam 2011 unter Auflagen frei.

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