Vorwurf der Bestechung

Razzia bei Ex-Sprecher von Wulff

Teilen

Ermittler stellten Computerdateien und Dokumente sicher.

Die Staatsanwaltschaft Hannover hat am Donnerstag Privat- und Geschäftsräume des entlassenen Sprechers des deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff, Olaf Glaeseker, durchsucht.

Zusammen mit Beamten des Landeskriminalamts verschafften sich die Ermittler auch Zugang zu Räumlichkeiten des Eventmanagers Manfred Schmidt, der zu Wulffs Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident enge Kontakte zur Staatskanzlei in Hannover gehabt haben soll.

Es wurden Immobilien in Wunstorf bei Hannover, Berlin und der Schweiz durchsucht. Die Ermittler stellten Computerdateien und Dokumente sicher. Den Beschuldigten würden Bestechlichkeit beziehungsweise Bestechung vorgeworfen, hieß es.

In den vergangenen Wochen waren bei den Strafverfolgern in Hannover im Zusammenhang mit Wulffs Kreditaffäre zahlreiche Anzeigen gegen das Staatsoberhaupt, aber auch gegen Glaeseker eingegangen.

Wulff hatte seinen langjährigen Vertrauten kurz vor Weihnachten ohne Angabe von Gründen entlassen. Während es bei Wulff laut Staatsanwaltschaft keinen Anfangsverdacht für eine Straftat gibt und kein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde, hatte die Behörde bei Glaeseker zuletzt davon gesprochen, das weitere Vorgehen zu prüfen.

Olaf Glaeseker (50) war jahrelang der engste Berater und Vertraute Wulffs - kurz vor Weihnachten kam der Bruch: Glaeseker wurde vom Bundespräsidenten als Sprecher entlassen. Seitdem ist der 50-Jährige ins Privatleben abgetaucht. Zusammen mit seiner Frau wohnt er am Steinhuder Meer, einem großen Binnensee in der Nähe von Hannover. Dort widmet er sich im Sommer unter anderem der Rosenzucht. Auf Anfragen von Journalisten reagiert Glaeseker so gut wie gar nicht mehr. Nur noch zu ausgewählten Medienvertretern sucht er den Kontakt per SMS.
 

Die stärksten Bilder des Tages


 
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.