„Gruppe Freital“

Rechtsextreme wollten Flüchtlinge „bei lebendigem Leib“ verbrennen

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Gruppe machte Jagd auf Asylwerber – nun steht sie vor Gericht.

An diesem Dienstag beginnt der Prozess gegen die rechtsextreme Gruppe Freital aus Sachsen. Acht Mitglieder der Gruppe sind wegen Bildung einer rechtsterroristischen Vereinigung angeklagt.

Der Anklage zufolge sollen sich die sieben Männer und eine mitbeschuldigte Frau spätestens im Juli 2015 mit weiteren Gleichgesinnten mit dem Ziel zusammengeschlossen haben, Sprengstoffanschläge auf Asylheime sowie auf Wohnungen, Büros und Autos von Politikern zu begehen. Für den Prozess plant das OLG zunächst 62 Verhandlungstage bis Ende September.

Den Angeklagten werden mehrere konkrete Anschläge zur Last gelegt, unter anderem auf das Auto eines Stadtrats der Linkspartei, auf eine Flüchtlingsunterkunft in Freital und auf ein alternatives Wohnprojekt in Dresden. Der Vorwurf gegen sieben der Beschuldigten lautet auch auf versuchten Mord.

Zwar sei niemand ums Leben gekommen, doch hätten die Täter den Tod ihrer Opfer billigend in Kauf genommen, heißt es in der Anklage. Weiterhin werden ihnen gefährliche Körperverletzung, Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und Sachbeschädigung zur Last gelegt. In geheimen Chats sollen die Mitglieder der Gruppe zudem damit gedroht haben,  Flüchtlinge „bei lebendigem Leib“ zu verbrennen.

Die Beschuldigten Timo S. und Patrick F., die Anfang 2015 zunächst eine sogenannte Bürgerwehr gründeten, hält die Bundesanwaltschaft für die Rädelsführer. Sie hätten "die zentrale Führungsposition" innerhalb der Vereinigung übernommen. Zudem seien sie "maßgeblich" für die Planung und Organisation der von der Gruppe Freital verübten Anschläge verantwortlich gewesen.

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