Brasilien

Riesenstaudamm im Amazonas wird gebaut

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Trotz vieler Proteste genehmigten die Behörden das Groß-Projekt.

Die brasilianischen Umweltbehörden haben den Bau des drittgrößten Staudamms der Welt im brasilianischen Amazonas-Gebiet genehmigt und damit den Weg für das umstrittene Projekt endgültig frei gemacht. Einer der engagiertesten Kämpfer gegen das Vorhaben ist der aus Österreich stammende Bischof Erwin Kräutler. Doch auch auf der Zuliefererseite gibt es mit Andritz einen heimischen Akteur.

Norte Energia erhält Baulizenz
Das staatliche Institut für Umwelt und Naturressourcen (Ibama) teilte am Mittwoch mit, dem Baukonsortium Norte Energia die Lizenz zum Bau des Belo-Monte-Staudamms erteilt zu haben. Die Entscheidung fuße auf einer "robusten technischen Analyse", in der geplante Ausgleichsmaßnahmen für die zu erwartenden Folgen des Staudammprojekts für Mensch und Umwelt berücksichtigt worden seien.

Drittgrößter Staudamm der Welt
Mit einer Leistung von gut 11.000 Megawatt soll das Wasserkraftwerk Belo Monte am Fluss Xingú der drittgrößte Staudamm der Welt werden. Die Baukosten wurden mit elf Mrd.n Dollar (7,7 Mrd. Euro) veranschlagt. Norte Energia will 2015 die erste Turbine in Betrieb nehmen, die letzte dann bis 2019.

Proteste von Umweltschützern und Ureinwohnern
Das Projekt hatte wütende Proteste von Umweltschützern und indianischen Ureinwohnern ausgelöst. Sie verwiesen darauf, dass amtlichen Angaben zufolge eine Fläche von 500 Quadratkilometern geflutet werden und 16.000 Menschen umgesiedelt werden müssen. In ihrem Protest wurden die Ureinwohner von der katholischen Kirche unterstützt. Die Menschenrechtskommission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) forderte, das Bauprojekt so lange auf Eis zu legen, bis die Ureinwohner konsultiert und über die Folgen des Baus aufgeklärt worden seien. Auch die Justiz des Bundesstaates Pará war gegen das Projekt vorgegangen und hatte es als "Affront gegen Umweltgesetze" bezeichnet.

Die brasilianische Regierung beteuert jedoch, Ländereien von Ureinwohnern seien nicht bedroht. Außerdem seien hohe Summen ausgegeben worden, um mögliche Folgen im sozialen und im Umweltbereich abzufedern.

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