Laut Medienberichten

Rocker und Nazis arbeiten Hand in Hand

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Das Bundeskriminalamt in Deutschland spricht von Verflechtungen.

Rockerclubs wie die Hells Angels oder Bandidos arbeiten nach Erkenntnissen des deutschen Bundeskriminalamtes (BKA) mit Rechtsextremisten zusammen. Zwischen Rockern und Neonazis gebe es "personelle Verflechtungen, gemeinsame Aktivitäten und einzelfallbezogene Kooperationen" auf lokaler Ebene, zitierte das Nachrichtenmagazin "Focus" aus einem vertraulich eingestuften BKA-Papier. Eine nachhaltige "Politisierung" der Rocker durch Rechtsextremisten sei jedoch "bislang nicht erfolgt".

Skinhead-Konzerte auf Clubgelände
Bei der Zusammenarbeit stehen laut dem Bericht meist finanzielle Interessen im Vordergrund. So würden Rocker bei rechtsextremistischen Veranstaltungen den Sicherheitsdienst übernehmen oder vermieteten Skinheads ihr Clubgelände für Konzerte radikaler Bands. Auf diese Weise gelinge es den Beteiligten, "die Konzerte von der Öffentlichkeit abzuschirmen und staatliche Maßnahmen zu erschweren", zitierte "Focus" aus dem BKA-Papier.

In den Datenbanken der Polizei finden sich laut dem Magazin dagegen bisher nur wenige Hinweise auf personelle Verquickungen der beiden Szenen. Anfang Mai 2010 hätten Fahnder die Dateien "Remo" - sie enthalte die Namen von deutschlandweit knapp 20.000 Rechtsextremisten - und "Fusion" abgeglichen, in der 6.070 Rocker erfasst seien. Nur 40 Männer waren laut "Focus" sowohl in der Neonazi- als auch in der Rocker-Datei registriert, 15 von ihnen gelten demnach als politisch motivierte Straftäter.

Massenschlägerei mit "Hells Angels"
In Baden-Württemberg kam es derweil erneut zu einem Zwischenfall mit den "Hells Angels". Sie lieferten sich mit der Gruppe "Gremium" in Rottenburg in der Nacht auf Sonntag eine Masschenschlägerei. Rund 60 Mitglieder der beiden Banden waren beteiligt. Es gab zwei Verletzte.

Den Beamten zufolge hatten sich die Rocker nach einem Feuerwerk getroffen, um gezielt aufeinander loszugehen. Es waren mehr als 100 Beamte und ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Die Hintergründe des Geschehens sind unklar.

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