Hacker, Propaganda

Russen wollen Le Pen den Sieg retten

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Die 48-jährige Le Pen will mittels Frontalattacken und internationaler Netzwerke siegen.

Die "politischen Parteien in Frankreich sind verrottet". "Emmanuel Macron hat keinen Funken Frankreich-Liebe in sich", "Ich werde gewinnen", polterte die Frontfrau der Front National gestern. Marine Le Pen – sie wurde im ersten Wahlgang um das Präsidentenamt am Sonntag mit 21,4 Prozent Zweite hinter dem Sozialliberalen Emmanuel Macron – kämpft nun unerbittlich um den Sieg.

So will sie in der Stichwahl am 7. Mai mittels konzertierter Kampagnen doch noch gewinnen:

  • Noch Montagabend stellte sie ihren Parteivorsitz bis zur Stichwahl ruhend. Damit versucht die radikale Kandidatin, vor allem auch Wähler der Konservativen und Linke für sich zu ködern.
  • Umfragen sehen Le Pen zwar im klaren Nachteil gegen Macron (60 Prozent zu 40 Prozent), aber eine niedrige Wahlbeteiligung könnte sie doch noch in den Élysée bringen. Sie will vor allem im ländlichen Bereich noch möglichst viele Hände schütteln, um ihre Wähler zu mobilisieren.
  • Zudem will sie nach dem Vorbild von Donald Trump eine "Frankreich first"-Linie fahren und Macron als angeblichen "System-Kandidaten, der von den korrupten Eliten unterstützt" würde, diffamieren.

Hacking-Attacke gegen Macron soll Le Pen helfen

 Zudem kann die 48-jährige Tochter von Jean-Marie Le Pen – er kritisierte die Kampagne seiner Tochter gestern als zu "schwächlich" – auf ein internationales Netzwerk zurückgreifen: Sowohl die Fans der Alt-Right (Trump Unterstützer) in den USA als auch der Kreml stehen hinter ihr.

Vor allem russische Hardliner wollen ihr mittels Schmutzkübelkampagne gegen Macron offenbar doch noch zum Sieg verhelfen.

Die russischen Hacker Pawn Storm – sie stehen dem Militärgeheimdienst nahe – haben angeblich versucht, Macrons Netzwerke zu hacken. Zudem plant das Kreml-nahe Wikileaks-Netzwerk noch kompromittierende "Enthüllungen" über Le Pens Kontrahenten.

 Auf Twitter und Facebook wurden bereits virtuelle Armeen – wie in den USA bei Hillary Clinton – gegen den 39-jährigen Macron in Stellung gebracht. Sie lancieren seit Montag Gerüchte über sein Privatleben. Kann Marine Le Pen mittels Schmutzkübelkampagne doch Präsidentin werden?

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