Syrien

Russland: Massengräber in Aleppo entdeckt

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Menschen sollen von Rebellen gefoltert und hingerichtet worden sein.

In den ehemaligen Rebellenvierteln von Aleppo sind nach russischen Angaben "mehrere Massengräber mit dutzenden Leichen" entdeckt worden. Die Menschen seien "grausam gefoltert und hingerichtet" worden, sagte am Montag der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenko.

Es müssten nun genaue Untersuchungen folgen. Diese würden aber mit Sicherheit dazu führen, dass der Westen "seine Verantwortung für die Grausamkeiten" der syrischen Rebellen anerkennen müsse.

Die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete ihrerseits, dass die Rebellen bei ihrem Rückzug aus Ost-Aleppo mindestens 21 Zivilisten getötet hätten. Die Leichen der Opfer, unter ihnen fünf Kinder und vier Frauen, seien in Gefängnissen der inzwischen vertriebenen "Terrorgruppen" entdeckt worden, zitierte Sana den leitenden Gerichtsmediziner in Aleppo, Saher Hajo. Sie seien "durch Schüsse aus sehr kurzer Distanz hingerichtet" worden.

Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte ihrerseits, dass mehrere Leichen auf den Straßen Ost-Aleppos gefunden worden seien. Sie konnte aber keine Angaben darüber machen, wie die Menschen zu Tode kamen.

Die syrischen Regierungstruppen hatten am Donnerstag nach wochenlangen Kämpfen mit russischer Unterstützung die Rebellenviertel in Aleppo wieder komplett unter ihre Kontrolle gebracht. In einer groß angelegten Evakuierungsaktion verließen rund 35.000 Menschen den Osten der Stadt.

Auch den syrischen Regierungstruppen und ihren Verbündeten werden Gräueltaten in Aleppo zur Last gelegt. Nach Angaben der Vereinten Nationen hatten sie in den Tagen vor der Rückeroberung der Stadt mindestens 82 Zivilisten in den östlichen Vierteln getötet. Die Opfer seien regelrecht hingerichtet worden, erklärte die UNO.

 

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