Ukraine-Krise

Russland gegen Gespräche mit EU und USA

Teilen

Der russische Außenminister Lawrow bezeichnet solche als überkommen.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat Verhandlungen in der Ukraine-Krise unter Beteiligung der USA und der EU als "überkommene Etappe" bezeichnet. Eine Lösung des schweren Konflikts sei nur in direkten Gesprächen der Führung in Kiew mit den Aufständischen möglich, wie es bereits in der sogenannten Kontaktgruppe der Fall sei, sagte Lawrow am Mittwoch im Moskauer Parlament.

Es sei "kriminell", die Gespräche zu torpedieren, sagte Lawrow. Zur Kontaktgruppe gehören auch Russland und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).

Ukraine gegen Gespräche mit Separatisten
Der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk lehnte unterdessen erneut Gespräche mit den prorussischen Rebellen ab. "Wir werden keine direkten Verhandlungen mit den russischen Terroristen führen", betonte Jazenjuk bei einer Regierungssitzung am Mittwoch. Auch forderte er Moskau auf, sich an das Minsker Friedensabkommen zu halten. Zudem sollte Russland aufhören jene "Spiele zu spielen", die den Separatisten einen legalen Status verleihen sollten.

Kiew hatte am Dienstag direkte Verhandlungen mit Russland unter Beteiligung von USA und EU auf "neutralem Gebiet" gefordert. Ein Vermittlungsversuch des deutschen Außenministers Frank-Walter Steinmeier mit einem Doppelbesuch in Kiew und Moskau am Dienstag blieb ohne sichtbares Ergebnis. Derzeit hält sich Vorsitzende der parlamentarischen Russland-Delegation im Europaparlament, Othmar Karas (ÖVP), zu Gesprächen in Moskau auf.

Vorwurf an Kiew
Lawrow warf der ukrainischen Führung bei seiner Rede in der Staatsduma vor, eine neue Offensive in der Ukraine vorzubereiten. Am Wochenende hatte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko angeordnet, die Finanzierung von Staatsbetrieben und Behörden in den Gebieten der Aufständischen einzustellen und Büros in andere Landesteile zu verlegen.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.