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Kirgise verdächtigt ++ Mehrere Täter?

Russland jagt den Metro-Bomber

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Die Fahndung nach den U-Bahn-Mördern läuft auf Hochtouren. War es ISIS-Terror?

Der Schock sitzt noch tief im sonst so stolzen St. Petersburg. Überall sind Polizisten postiert: Immerhin suchen russischer Geheimdienst und Polizei noch verzweifelt nach den Verantwortlichen für den grauenvollen Anschlag in der St. Petersburger U-Bahn:

  • Am Montag detonierte eine Nagelbombe – die offenbar in einem Rucksack versteckt war – zwischen zwei Stationen in der U-Bahn. Mindestens 14 Menschen wurden getötet, 45 verletzt.
  • Nachdem Montag per Fahndungsfoto offenbar ein unbeteiligter Mann verdächtigt wurde, behauptet nun der kirgisische Geheimdienst, dass der Täter ein 23-jähriger Islamist aus Kirgistan, Abbarschon D., sei.
  • Laut Nachrichtenagentur Tass suche der russische Geheimdienst auch nach einer Frau und einem Mann aus Zentralasien, die in die Tat verwickelt seien. Beide sollen ebenfalls aus Zentral­asien sein.
  • Unklar scheint noch, ob es sich um ein Selbstmordattentat gehandelt habe. Noch wird die DNA einer männlichen Leiche aus dem Zug geprüft.

Extremisten-Gruppe mit ISIS-Link als Auftraggeber?

Als mutmaßlicher Auftraggeber des Terrors – eine zweite Bombe wurde rechtzeitig entschärft – wird zudem die radikal­islamistische Terrorgruppe „Kaukasus-Emirat“ verdächtigt. Sie habe sich erst kürzlich ISIS angeschlossen. Russland kämpft in Syrien bekanntlich auf der Seite von Bashar al-Assad, auch gegen ISIS.

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Putin
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