Salvini verweigert Anlegen:

Krimi um NGO-Schiff vor Italiens Küste

Teilen

Italienischer Innenminister fordert Festnahme der Schiffskapitänin

Der italienische Innenminister Matteo Salvini verweigert die Genehmigung für die Landung des Rettungsschiffes "Sea-Watch 3" im Hafen von Lampedusa. "Dieses Piratenschiff ist vor Lampedusa. Ich verweigere nach wie vor die Landung", so Salvini bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Rom.

Salvini sprach sich für die Festnahme der deutschen Schiffskapitänin Carola Rackete aus, die trotz Italiens Verbot die "Sea-Watch 3" mit 42 Migranten an Bord nach Lampedusa geführt hat. "Es ist, als hätte jemand eine Polizeisperre durchbrochen", erklärte der Chef der rechten Lega.

Drohung an EU

Salvini drohte der EU damit, künftig nicht mehr die Migranten zu registrieren, die in Italien landen. "So können sie ungestört andere EU-Länder erreichen. Die EU meldet sich bei uns nur, wenn es darum geht, uns Geld abzusaugen", kritisierte der Innenminister.

Die NGO "Save the Children" bemängelte, dass "unmenschliche politische Beschlüsse" dazu geführt hätten, dass der Kapitänin die Verantwortung für die Rettung von Menschenleben überlassen worden sei. Die NGO betonte, dass sich unter den Migranten an Bord drei Minderjährige befinden.

Die Rechtspartei "Brüder Italiens" (Fratelli d'Italia) meinte, die "Sea-Watch 3" sollte konfisziert und versenkt werden. "Gegen den Willen des italienischen Staates verletzt die NGO Sea-Watch unsere Grenzen, mit dem Ziel, illegale Migranten nach Italien einzuschleusen", so Parteichefin Giorgia Meloni.

 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.