Ex-Bundesbankvorstand

Sarrazin kassiert "Hunderttausende Euro"

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Bis 2014 bezieht er das volle Vorstandsgehalt.

Der Ende des Monats aus dem Vorstand der deutschen Bundesbank ausscheidende Thilo Sarrazin hat es abgelehnt, freiwillig aus der SPD auszutreten. "Ich bin 1973 aus Überzeugung in die SPD eingetreten und an meiner Überzeugung hat sich nichts geändert", sagte Sarrazin der "Bild"-Zeitung vom Dienstag.

Auf die Reaktionen der Berliner SPD angesprochen sagte Sarrazin: "Bei der Führung registriere ich vollständiges Schweigen. Am 25. August schickte mir der SPD-Landeschef Michael Müller nur einen recht emotionalen Brief und forderte mich zum Austritt auf." Er habe geantwortet, sobald Müller das Buch gelesen habe, sei er "gern zu einem Gespräch über seinen Inhalt bereit". Später sei ihm erklärt worden, "der Dialog mit mir habe sowieso keinen Sinn".

"Habe nichts falsch gemacht"
Auch zum Thema seiner Pension äußerte sich Sarrazin in der Zeitung. "Ich habe Anspruch auf genau die Pension, die ich bekommen hätte, wenn ich regulär bis zum 30. April 2014 im Amt geblieben wäre. Formal könnte ich mich auf den Standpunkt stellen: Meine Arbeit war unerwünscht, aber ich habe nichts falsch gemacht - deshalb stehen mir die vollen Vorstandsbezüge bis 2014 zu. Hunderttausende Euro."

Aber genau diese Bezüge habe er eben nicht verlangt, "weil ich nicht als der (Wendelin) Wiedeking der Politik gelten will", sagte Sarrazin in Anspielung auf den Ex-Porschechef, der nach seiner Ablösung an der Spitze des Autokonzerns 50 Millionen Euro vom Konzern erhalten - die höchste Abfertigung, die jemals in der deutschen Wirtschaftsgeschichte gezahlt wurde.
 

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