Kreta

Schiff mit Hunderten Flüchtlingen gekentert

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Mindestens 700 Menschen auf gekentertem Boot - Erste Tote wurden geborgen.

Die griechische Küstenwache schickte zwei Patrouillenboote, ein Flugzeug und einen Hubschrauber für die Rettungsaktion. Mindestens vier Schiffe, die in der Region unterwegs waren, beteiligten sich ebenfalls an dem Rettungseinsatz. Sie warfen Rettungsbojen aus, um die Flüchtlinge zu retten. Bis jetzt konnten 302 Menschen gerettet werden, aber auch drei Tote mussten geborgen werden, wie die Zeitung "Kathimerini" (Online) berichtete

Am Vormittag war noch immer unklar, wie viele Menschen insgesamt auf dem Boot waren. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) geht davon aus, dass es sich um mindestens 700 Menschen handelt. Es war auch unklar, ob das Boot in der Türkei, in Libyen oder Ägypten in See gestochen war.

Wegen des guten Wetters und der ruhigen See wagen derzeit besonders viele Menschen die Überfahrt über das Mittelmeer nach Europa. Bisher kamen in diesem Jahr 205.509 Personen über das Mittelmeer in die EU, 2.443 starben dabei, 376 davon in der Ägäis. Im vergangenen Jahr kamen bei der gefährlichen Überfahrt zu den griechischen Inseln in der Ägäis, auf der sogenannten östlichen Mittelmeerroute, 806 Menschen ums Leben, wie aus Daten der Internationen Organisation für Migration (IOM) hervorgeht.

Weniger Flüchtlinge wählten Weg über Griechenland

Seit der Schließung der sogenannten Balkanroute versuchten zuletzt aber weniger Flüchtlinge, über die Türkei und Griechenland in die EU zu gelangen. Stattdessen waren wieder mehr Flüchtlinge über Libyen nach Italien gekommen.

Ende Mai hatte die griechische Küstenwache vor der Küste Kretas ein Flüchtlingsboot abgefangen, auf dem zwei mutmaßliche Schlepper 65 Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und Pakistan transportierten. Nach Angaben der Passagiere war das Boot in der Türkei losgefahren. Die Küstenwache äußerte sich nicht dazu, ob es auf dem Weg nach Italien oder Griechenland war. Möglicherweise hatte es die Route über Kreta gewählt, um den NATO-Patrouillen in der Nord-Ägäis auszuweichen.

Video zum Thema: Erneut Tausende Menschen aus Mittelmeer gerettet
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