Ausschreitungen

Schüsse: Polizisten in Belfast verletzt

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Insgesamt wurden 27 Polizisten verletzt. Katholiken protestierten gegen Freudenfeuer von Protestanten.

Bei Ausschreitungen in der nordirischen Hauptstadt Belfast sind in der Nacht auf Montag drei britische Polizisten durch Schrotkugeln verletzt worden. Einer davon musste mit einer Wunde am Arm stationär im Krankenhaus behandelt werden. Nach BBC-Informationen wurden insgesamt 27 Polizisten verletzt. Die Ausschreitungen entstanden, als die Polizei Vorkehrungen zum Schutz pro-britischer Protestanten traf, die in der Nacht auf den 12. Juli traditionell Freudenfeuer abbrennen.

Gedenken an Schlacht am Boyne
Am 12. Juli gedenken die nordirischen Protestanten - die weiter zu Großbritannien und nicht zu Irland gehören wollen - der Schlacht am Boyne von 1690. Darin schlug der protestantische britische König Wilhelm von Oranien ein katholisches Heer zurück. Im Gedenken daran entstanden die nordirischen Oranierorden.

Etwa 200 Leute hätten mit Molotow-Cocktails, Steinen und Flaschen geworfen. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Plastikgeschoße ein. Mindestens ein Auto wurde in Brand gesetzt. Die pro-irische Partei Sinn Fein machte Abweichler aus ihrem Lager für die Krawalle verantwortlich.

3.500 Tote
Im März hatte das nordirische Parlament mit seiner mehrheitlichen Zustimmung zu einer Polizei- und Justizreform den langen Weg der britischen Provinz zur Selbstverwaltung abgeschlossen. Dem Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten, der 1998 mit dem sogenannten Karfreitagsabkommen formell beendet wurde, fielen in drei Jahrzehnten 3.500 Menschen zum Opfer.

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