Schüsse auf Demonstranten

Todesstrafe für ägyptischen Polizisten

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Der Beamte soll 20 Protestierende getötet und 15 verletzt haben.

In Ägypten ist ein Polizist zum Tode verurteilt worden, weil er während des Volksaufstands gegen den früheren Präsidenten Hosni Mubarak mehrere Demonstranten erschossen hat. Das Gericht in Kairo sprach Mohammed al-Sonni am Sonntag schuldig, am 28. Jänner 20 Demonstranten getötet und 15 weitere verletzt zu haben, um diese an der Erstürmung eines Polizeipostens in der Hauptstadt zu hindern. Das ägyptische Recht schreibt vor, dass das Urteil noch islamrechtlich von Mufti Ali Goma bestätigt werden muss. Der Rechtsgelehrte stimmt dem Urteil meist zu.

Erstes Urteil gegen Sicherheitskräfte
Mit dem Urteil gegen Al-Sonni wurde erstmals ein Vertreter der Sicherheitskräfte für die Tötung von Demonstranten während der Massenproteste gegen Mubarak zur Rechenschaft gezogen. Wegen des Vorwurfs, Schüsse auf die Demonstranten angeordnet zu haben, stehen derzeit der frühere Innenminister Habib al-Adli und sechs seiner Gefolgsleute vor Gericht. Der Prozess gegen sie wurde am Samstag nach einem Gerangel zwischen Sicherheitskräften, Anwälten und Angehörigen von Opfern vertagt. Gegen den Anfang Februar gestürzten Mubarak laufen Ermittlungen, weil er mutmaßlich das gewaltsame Vorgehen gegen die Demonstranten angeordnet hatte.

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Proteste in Ägypten gehen weiter