Journalist unverletzt

Schüsse auf Erdogan-Kritiker Dündar

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Der Attentäter konnte festgenommen werden, der Chefredakteur blieb unverletzt.

Der in der Türkei wegen Spionage angeklagte Chefredakteur der regierungskritischen Zeitung "Cumhuriyet", Can Dündar, ist am Freitag einem Schusswaffen-Angriff vor dem Gerichtsgebäude in Istanbul knapp entkommen. Ein Mann schoss mehrmals mit einer Pistole und verletzte dabei einen Fernsehjournalisten an der Wade.

Schütze ergab sich
Der Schütze legte dann die Waffe nieder und ergab sich der Polizei. Dündar bleib unverletzt. Der Vorfall ereignete sich in einer Prozesspause. Der Schütze feuerte insgesamt drei Mal auf den Chefredakteur der Zeitung "Cumhuriyet".

Verfahren
Dündar, der in einem anderen Prozess bereits wegen "Beleidigung" von Präsident Recep Tayyip Erdogan zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, muss sich in einem anderen Verfahren wegen der Veröffentlichung im Mai 2014 eines Artikels über Waffenlieferungen des türkischen Geheimdienstes an Islamisten in Syrien und der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung verantworten.

Dündar hatte gesagt, in diesem Verfahren stehe nicht er persönlich, sondern der Journalismus vor Gericht. Chefredakteur Dündar und der Bürochef in Ankara, Erdem Gül, wurden des Verrats angeklagt. Beiden drohen bei einer Verurteilung langjährige Haftstrafen.

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