Haft in Libyen

Schweizer Göldi geht es sehr schlecht

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Seit dem Haftantritt hat sich sein Gesundheitszustand markant verschlimmert.

Der Gesundheitszustand des in Libyen festgehaltenen Schweizers Max Göldi hat sich seit dem Haftantritt vor drei Wochen markant verschlechtert. Das erklärte der Sprecher von Amnesty International (AI), Daniel Graf.

Göldi habe gesundheitliche Probleme, sagte Graf. Dazu beigetragen habe sicher, dass er sich nun nicht mehr in der Schweizer Botschaft befinde, sondern in einem libyschen Gefängnis. Die Ungewissheit, wie lange das noch dauere, sei ein weiterer Faktor.

Begnadigunsgesuch noch nicht behandelt
Nachdem vor drei Wochen Bewegung in die Sache gekommen sei und der andere festgehaltene Schweizer Rachid Hamdani in die Schweiz habe ausreisen können, habe Göldi seinen Gefängnisaufenthalt wohl eher als Zwischenhalt betrachtet und mit einer baldigen Rückkehr in die Schweiz gerechnet.

Das Begnadigungsgesuch sei noch nicht behandelt worden. Zudem dauere das Rekursverfahren wohl noch einige Wochen oder gar Monate. Die Haftstrafe für Göldi beträgt vier Monate. Nach libyschen Angaben hat er Visa-Bedingungen verletzt. Seit dem Haftantritt am 23. Februar sei der Kontakt zu AI abgebrochen. Göldi habe aber Kontakt zu seiner Familie. Zudem erhalte er regelmässig Besuch von Angehörigen der Schweizer Botschaft.

Frattini reist nach Tripolis
Göldis Verteidiger Saleh Zahaf hatte ebenfalls von der schlechten physischen Verfassung seines Mandanten berichtet und die Schweizer Behörden aufgerufen, sich mit Nachdruck für den Gefangenen einzusetzen. Am Montag wird der italienische Außenminister Franco Frattini in Tripolis erwartet. Ein Thema sei die Suche nach einem Ausweg aus der Krise zwischen der Schweiz und Libyen, hieß es bei der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. Durch die Blockierung von Schengen-Visa durch die Schweiz ist auch die Europäische Union von der Krise betroffen.

Frattini werde seinen libyschen Amtskollegen Moussa Koussa sowie Regierungschef Baghdadi Ali al-Mahmudi treffen, hieß es. Italien unterhält mit dem nordafrikanischen Land enge Beziehungen auf politischer und wirtschaftlicher Ebene mit zahlreichen Abkommen - auch über Migration.

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