Nach Streit an Schule

Schweizer greifen durch: Handschlagpflicht auch für Muslime

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Bei Missachtung müssen Eltern mit Sanktionen rechnen.

Im Schweizer Kanton Basel-Landschaft darf künftig kein Schüler mehr aus religiösen Gründen seinen Lehrern den Handschlag verweigern. Die zuständige Schulbehörde reagierte damit auf die Weigerung zweier muslimischer Schüler, ihrer Lehrerin die Hand zu reichen. Bei Missachtung müssten die Eltern künftig mit Sanktionen rechnen, heißt es in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Nachlesen: Muslime dürfen Händedruck von Lehrerin verweigern

Schweiz greift durch
Demnach hat eine rechtliche Überprüfung ergeben, dass Schulen ausdrücklich einen Handschlag zur Begrüßung und Verabschiedung einfordern dürften. Anfang April hatte der Fall eines 14-Jährigen und seines 16-jährigen Bruders aus einer streng religiösen Familie über die Landesgrenzen hinweg für Aufregung gesorgt.

Die Buben begründeten ihre Handschlag-Verweigerung damit, dass sie dem weiblichen Geschlecht Respekt zollten. "Niemand kann uns zwingen, Hände zu berühren", so die Brüder damals. Die betroffene Schule führte daraufhin eine Sonderregelung ein: Auch männlichen Lehrern durften sie nun die Hand nicht mehr geben. Diese temporäre Regelung wurde nun ebenfalls aufgehoben.

Video zum Thema: Pierre Vogel zu "Handschlag-Skandal" in der Schweiz


 
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