Ruinerwold

Sekten-Josef: Berichte über drei weitere Kinder

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Die Polizei geht inzwischen davon aus, dass die Kinder freiwillig auf dem Bauernhof lebten.

Die jahrelang auf einem Bauernhof in Ruinerwold isoliert lebende Familie in den Niederlanden soll laut Medienberichten noch drei weitere Mitglieder haben. Bisher ging man von sechs Kindern im Alter von 18 bis 25 Jahren und dem bettlägerigen Vater aus, der Lokalsender "RTV Drenthe" berichtete nun, dass es noch drei ältere Töchter geben soll.
 
Sie sollen älter als 25 Jahre sein, ihr Aufenthaltsort sei unbekannt. Die niederländische Polizei hat am Donnerstag indes in einem Update zum Fall Ruinerwold mitgeteilt, dass es weiterhin unklar sei, ob sich die Familie freiwillig auf dem Bauerhof aufgehalten hat. Inzwischen seien die sieben Personen von einem Arzt untersucht worden, hieß es auf dem Internetportal der Behörde.
 
Die zuständige Polizeibehörde bestätigte am Donnerstag auf Anfrage der APA, dass die Exekutive auf dem Bauerhof selbst auf sechs Personen traf. Der 25-Jährige, der am Montag in einem Wirtshaus um Hilfe gebeten hat, war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf dem Gelände anwesend. Alter und die Identitäten der sieben Personen sind weiterhin Gegenstand der Ermittlungen. Sie selbst gaben an, dass sie eine Familie seien: ein Vater und sechs seiner Kinder.
 

LKA OÖ ermittelt zu 58-jährigem Österreicher

Der 58-jährige Österreicher, der festgenommene Mieter eines Bauernhofs im niederländischen Ruinerwold, soll am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt werden. Die niederländische Staatsanwaltschaft wirft ihm Freiheitsberaubung und Benachteiligung der Gesundheit anderer vor. Das Landeskriminalamt (LKA) Oberösterreich ermittelt auf Ersuchen des Außenministeriums weitere Informationen zum Verdächtigen.
 
Was mögliche religiöse Hintergründe zu dem Fall betrifft, so gebe es vorerst keine Hinweise auf die Mitgliedschaft in einer Sekte während der Zeit, die der Verdächtige in Oberösterreich verbracht hat, die Ermittlungen des LKA sind aber noch nicht abgeschlossen. Der Mann wurde in Waldhausen im Bezirk Perg geboren und hat ein kleines Bauernhaus - ein sogenanntes Sacherl - in Pabneukirchen geerbt. Dieses soll er 1983 verkauft haben, dann dürfte er nach Wien übersiedelt sein.
 
Bisher hieß es, dass der 58-Jährige ein gebürtiger Wiener sei. Wie die Recherchen der APA ergaben, ist der Mann dann wieder nach Oberösterreich zurückgezogen und lebte bis 2010 rund zehn Jahre wieder in einer Marktgemeinde im Bezirk Perg, ehe er dann in die Niederlande ausgewandert ist.
 
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