War Auslieferung rechtmäßig?

So streiten USA und Mexiko um Drogenboss "El Chapo"

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Verteidiger "El Chapos" bezweifeln Rechtmäßigkeit der Auslieferung in USA.

Die Anwälte des mexikanischen Drogenbosses Joaquin "El Chapo" Guzman stellen die Rechtmäßigkeit seiner Auslieferung an die USA infrage. Die 17 Punkte umfassende Anklage, darunter Drogenschmuggel, Geldwäsche und illegaler Waffengebrauch, seien nicht Teil des Auslieferungsverfahrens gewesen, sagte Verteidigerin Michelle Gelernt nach einer Gerichtsanhörung in New York am Freitag.

Vertreter der mexikanischen Regierung hielten die Dokumente seiner Auslieferung unter Verschluss. Sie wollten sie nur im Gegenzug einer Unterschrift Guzmans aushändigen, sagte Gelernt.

Bei der gut halbstündigen Gerichtsanhörung wirkte der frühere Chef des Sinaloa-Kartells ruhig und konzentriert, während ein Dolmetscher ihm die Wortwechsel im Saal auf Spanisch übersetzte. Auch Guzmans aus Mexiko angereiste Frau Emma Aispuro sowie eine mexikanische Anwältin waren anwesend. Beiden wurde der Zugang zum berüchtigten mutmaßlichen Schwerverbrecher, der im Hochsicherheitstrakt eines Gefängnisses in Manhattan festgehalten wird, bisher verwehrt. Guzman verbringe 23 Stunden hinter Gittern und dürfe lediglich eine Stunde Sport treiben, sagte Gelernt. Nur sie und zwei weitere Verteidiger sowie zwei Assistenten hätten Zugang zu ihm.

Wenn Guzman, der auf nicht schuldig plädiert hat, in einem der Punkte verurteilt wird, bedeutet das eine lebenslange Haftstrafe für ihn. Laut einer Absprache zwischen den Behörden in Mexiko und der USA ist die Todesstrafe ausgeschlossen. Die nächste Anhörung soll Anfang Mai stattfinden, der Prozess dürfte Monate, wenn nicht Jahre dauern.

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