Aufregung

Sogar in Auschwitz werden Pokémon gejagt

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Die Pokémon-Jagd macht auch vor Holocaust-Gedenkstätten nicht halt.

Das Smartphone-Spiel Pokémon Go ist auf Widerstand gestoßen, weil es auch vor Holocaust-Gedenkstätten nicht halt macht. Wie der Sprecher der Gedenkstätte im ehemaligen NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, Pawel Sawicki, am Mittwoch sagte, wurde der Entwickler von Pokémon Go gebeten, die Gedenkstätte von seiner Spiele-App auszunehmen.

Empörung
"Wir haben am Dienstag einen Brief an das Unternehmen Niantic geschickt, in dem wir fordern, die Geolokalisierung des Lagers in der App zu unterdrücken", sagte Sawicki. Das Spielen in der Gedenkstätte sei "deplatziert".

"Hier haben hunderttausende Menschen gelitten, Juden, Polen, Roma, Russen und andere Nationen", sagte der Sprecher. Die Gedenkstätte wolle alle Spieleentwickler sensibilisieren, "Respekt für das Gedenken an die Opfer dieses größten Todeslagers der Nazis im Zweiten Weltkrieg" zu haben. In dem 1940 von den Nazis erbauten Lager in Polen wurden bis Kriegsende 1,1 Millionen Menschen ermordet, darunter eine Million Juden.

Die kostenlose Spiele-App Pokémon Go animiert die Nutzer, mit ihrem Smartphone herumzugehen und in der "echten Welt" versteckte Pokemon-Figuren einzufangen. Dabei werden die GPS-Funktion und das Kartenmaterial des Smartphones genutzt. Seit der Veröffentlichung der App in der vergangenen Woche in einigen Ländern wurde sie bereits millionenfach heruntergeladen.

Video zum Thema: Was ist Pokemon Go?



 
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