Spanien

Zu viel geübt: Pianistin droht jetzt Haft

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Die 28-Jährige könnte wegen Lärmbelästigung über 7 Jahre hinter Gitter kommen.

Schwerwiegende Vorwürfe gegen die Musikerin Laia Martin: Die Spanierin soll eine Nachbarin in der Pyrenäen-Ortschaft Puigcerdà von 2003 bis 2007 schwer belästigt haben. Sie habe an fünf Tagen der Woche je acht Stunden Klavier gespielt, so die Staatsanwaltschaft laut Medienberichten in einem am Montag eröffneten Prozess. Die Nachbarin leide dadurch an Schlafstörungen, Angstzuständen und Panikattacken, so der Vorwurf. Für die Eltern der Angeklagten wollte die Staatsanwaltschaft ebenfalls je siebeneinhalb Jahre Haft, weil sie das Klavierspiel gefördert hätten.

Verteidigung fordert Freispruch
In Spanien löste die Forderung der Staatsanwaltschaft Verwunderung aus. Die Verteidigung wies die Vorwürfe als "völlig überzogen" zurück und verlangte Freispruch für die Pianistin und deren Eltern. Die Musikerin wandte ein, die Nachbarin habe sie auf dem Kieker gehabt. Die in der Anklage angebenen Zeiten des Klavierspiels seien übertrieben. Sie habe zeitweise in Manresa und Barcelona studiert und sich in dieser Zeit kaum in Puigcerda aufgehalten. Zudem hätten die Eltern das Klavierzimmer mit einem Schallschutz versehen lassen.

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