Niederlande

Spionage: Ex-Beamter gab EU-Dokumente weiter

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Das Urteil: Zwölf Jahre Haft für den 61-jährigen Mann.

Ein ehemaliger hoher Beamter des niederländischen Außenministeriums ist wegen Spionage für Russland zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Raymond P. habe jahrelang geheime Informationen einem russischen Ehepaar in Deutschland zugespielt, urteilte das Gericht in Den Haag am Dienstag. Das Ehepaar steht zur Zeit ebenfalls wegen Spionage in Stuttgart vor Gericht.

Nato und EU Dokumente
Der 61-Jährige Mann habe Hunderte von Dokumenten mit vertraulichen politischen und militärischen Informationen der NATO und der EU weitergegeben, heißt es in dem Urteil. Dafür erhielt er zwischen Jänner 2009 und August 2011 rund 72.000 Euro. Der Verurteilte handelte "aus reiner Gewinnsucht". "Er gehört zu einer kleinen Gruppe von Spionen, die das Interesse des niederländischen Staates und seiner Verbündeten untergraben und verletzen."

Die Dokumente, die der Niederländer dem Ehepaar in Deutschland übergab, bezogen sich auf die Krise in Libyen vor dem Fall des Gaddafi-Regimes, die Einsätze von EU-Beobachtern in Georgien und die Friedensmissionen im Kosovo und in Afghanistan. Der Mann hatte sich selbst während des Prozesses nicht zu den Vorwürfen geäußert. Die Staatsanwaltschaft hatte 15 Jahre Gefängnis gefordert. Das hielten die Richter angesichts des bereits hohen Alters des Angeklagten für zu hoch.

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