Sex-Affäre

Verfahren gegen DSK wird wohl eingestellt

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Sogar der Anwalt der Klägerin spricht von einer möglichen Einstellung.

Dominique Strauss-Kahn hat nach Einschätzung von Rechtsexperten beste Chancen, bald seinen Rückflug nach Paris antreten zu können. Der Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg berichtete am Samstagabend (Ortszeit), dass ehemalige Staatsanwälte in Kürze die Einstellung des Verfahrens gegen den ehemaligen Chef des Weltwährungsfonds wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung erwarten. DSK hat am Dienstag (23. August) den nächsten Gerichtstermin. Einer der Wanwälte der Klägerin vertrat eine ähnlich Ansicht.

Voraussichtlich wird Manhattans Oberstaatsanwalt Cyrus Vance die Anklage schon bei dieser Anhörung zurückziehen, weil er die Tat nicht zweifelsfrei nachweisen kann, meinen die früheren  Staatsanwälte. Ein Zimmermädchen im Sofitel-Hotel am New Yorker Times Square hatte Strauss-Kahn am 14. Mai beschuldigt, ihr Gewalt angetan und sie zum Oralsex gezwungen zu haben.

Kaution in Millionenhöhe
Der damals noch mächtige Banker wurde verhaftet, kam hinter Gitter, wurde dann aber gegen Kaution und Bankbürgschaften in Millionenhöhe in Hausarrest unter strikten Auflagen entlassen. Erst, als sich das Hausmädchen bei der Vernehmung in Widersprüche und Lügen verwickelte, wurde Strauss-Kahns Hausarrest aufgehoben. Inzwischen kann er sich frei bewegen, darf aber das Land nicht verlassen.

Der ehemalige Staatsanwalt von Manhattan, Thomas Curran, sagte Bloomberg: "Letztendlich ist entscheidend, was in jenem Hotelzimmer passierte und ob es eine kriminelle Tat war. Deshalb hängt alles an der Glaubwürdigkeit der Frau". Vance ist nach Worten von Curran verpflichtet, die Klage zurückzuziehen, wenn er nicht voll von allen Anklagepunkten überzeugt ist.

Klage zu den Akten
Der Anwalt Paul Callan, ebenfalls früher ein erfahrener Kläger, pflichtet Curran bei. Er sagte Bloomberg, dass Vance das Gericht mündlich von seiner Entscheidung informieren kann, die Klage zu den Akten zu legen. Anderenfalls kann er eine ausführliche Begründung für die Aufgabe des Falls Strauss-Kahn in Schriftform vorlegen. Die Sprecherin von Vance, Erin Duffan, lehnte eine Stellungnahme ab.

Auch Kenneth Thompson, einer der Anwälte des Zimmermädchens, sagte der "New York Times" , er gehe davon aus, dass das Verfahren vollständig oder in einigen Punkte zu den Akten gelegt werde. Staatsanwalt Cyrus Vance habe seine Mandantin, das Zimmermädchen Nafissatou Diallo, für Montag vorgeladen. "Wenn sie nicht eine Einstellung des Verfahrens vorbereiten würden, dann müssten sie sie auch nicht treffen", sagte Thompson.

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