Eklat

Wilders nennt Marokkaner "Abschaum"

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Der Rechtspopulist läutete damit die Endphase des Wahlkampfs ein.

Mit einer harschen Verbalattacke gegen marokkanische Einwanderer hat der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders den Endspurt seiner Kampagne für die Parlamentswahl Mitte März eingeläutet. Bei einem Auftritt in der Arbeiterstadt Spijkenisse südlich von Rotterdam beschimpfte Wilders die Einwanderer als "Abschaum", der die Straßen unsicher mache.

In Meinungsumfragen vorne

In Meinungsumfragen liegt Wilders Freiheitspartei (PVV) derzeit vorne. Zwar seien die Marokkaner "nicht alle Abschaum, aber es gibt viel marokkanischen Abschaum in Holland", sagte Wilders vor Journalisten. Dieser mache "die Straßen unsicher, vor allem die Jungen", fügte er hinzu. "Das muss sich ändern."

Wenn die Niederländer ihr Land "zurückgewinnen" und zu einem "Land für die Niederländer" machen wollten, sollten sie bei der Wahl am 15. März für die PVV stimmen, sagte der 53-jährige Rechtspopulist anschließend bei einem Rundgang über den Marktplatz von Spijkenisse. "Bitte, macht die Niederlande wieder zu unserem Land". Eine kleine Gruppe von Anhängern begleitete seine Worte mit "Wilders"-Rufen.

Jahrelange Attacken

Wilders Attacken gegen den Islam und insbesondere gegen marokkanische Einwanderer beschäftigen die niederländische Öffentlichkeit schon seit Jahren. Im Dezember wurde er von einem Gericht in Schiphol wegen ähnlicher Äußerungen aus dem Jahr 2014 der Diskriminierung schuldig befunden - entgegen der Forderung der Staatsanwaltschaft musste er allerdings keine Strafe zahlen. Er hatte Anhänger in Den Haag gefragt, ob sie "weniger Marokkaner" im Land haben wollten.

Nach dem Brexit und der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten blickt Europa mit Spannung auf die Parlamentswahl in den Niederlanden. Laut den jüngsten Umfragen kann die PVV mit 24 bis 28 der 150 Parlamentssitze rechnen. Sie würde damit knapp zur stärksten Kraft vor den Liberalen (VDD) von Ministerpräsident Mark Rutte. Alle großen Parteien, auch Ruttes VDD, schließen allerdings eine Koalition mit den Rechtspopulisten aus.

 

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