Laut Putin:

Syrien-Abkommen in einigen Tagen möglich

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Kreml-Chef: USA und Russland wollen Zusammenarbeit verstärken.

Hoffnungsschimmer nach fünf Jahren Bürgerkrieg in Syrien: Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Montag am Rande des G20-Treffens im chinesischen Hangzhou ein Abkommen mit den USA zur Eindämmung der Kämpfe in dem vom Bürgerkrieg zerrissenen Land in den kommenden Tagen in Aussicht gestellt. In Syrien starben indes Dutzende Menschen bei einer Anschlagsserie des IS.

Es sei noch zu früh, um über Details zu sprechen. Man sei aber "auf dem richtigen Weg" inbezug auf Syrien. Die Gespräche mit den USA und der Türkei würden fortgesetzt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schlug den USA und Russland seinerseits die Einrichtung einer Flugverbotszone für Flüchtlinge in Nordsyrien vor. Noch vor dem muslimischen Opferfest solle es eine Waffenruhe im umkämpften Aleppo geben, fügte Erdogan beim G-20-Gipfel hinzu.

Zusammenarbeit intensivieren

Putin sagte, die USA und Russland wollten ihre Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus intensivieren. Damit zeichnet sich möglicherweise eine Wende in den internationalen Bemühungen um ein Ende der Kämpfe in Syrien ab, nachdem zunächst keine Fortschritte erkennbar waren. US-Präsident Barack Obama hatte sich zuvor zurückhaltender geäußert. "Angesichts der bestehenden Lücken im gegenseitigen Vertrauen sind das harte Verhandlungen", sagte er.

Das US-Außenministerium teilte nach einem Gespräch von Amtschef John Kerry mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow mit, beide hätten keine Einigung auf die Modalitäten für eine Waffenruhe erzielt. Optimistischer äußerte sich der russische Regierungssprecher Dmitri Peskow. "Es lief gut. Die Arbeit wird fortgesetzt", zitierte ihn die russische Nachrichtenagentur RIA. Ein US-Regierungsvertreter sagte, es sei bei der 90-minütigen Begegnung unter anderem darum gegangen, offene Fragen zu einer Feuerpause zu klären. Es gebe unterschiedliche Auffassungen, wie ein solches Abkommen umgesetzt werden solle. Kerry und Lawrow würden ihre Gespräche bald fortsetzen.

Militärvertreter Russlands und der USA versuchen seit Wochen, eine Vereinbarung auszuarbeiten. Russland unterstützt den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad unter anderem mit Luftangriffen auf Aufständische. Eine von den USA geführte Koalition hilft dagegen gemäßigten Rebellen und Kurden im Kampf gegen den IS. Die Türkei wiederum kämpft gegen Assad, den IS und Kurden.

Anschlagsserie

Der IS bekannte sich zu einer Anschlagsserie in Gebieten unter Kontrolle von Regierungstruppen und von Kurden-Milizen. Selbstmord-Attentäter hätten die von Regierungstruppen gehaltenen Städte Homs und Tartus angegriffen, meldete die dem IS nahestehende Nachrichtenagentur Amaq. Zudem sei ein Kontrollpunkt nahe der Hauptstadt Damaskus sowie ein weiterer in der unter kurdischer Kontrolle stehenden Provinz Hasaka attackiert worden. Es seien Dutzende syrischer Soldaten, darunter mehrere Offiziere, sowie kurdische Milizionäre getötet worden, berichtete Amaq.

Auch staatliche syrische Medien sowie die oppositionsnahe Beobachtungsstelle berichteten von mindestens vier Explosionen in von der Regierung kontrollierten Gebieten. Zwei Anschläge ereigneten sich demnach zudem in von kurdischen Milizen gehaltenen Städten. Dutzende Menschen seien den Anschlägen zum Opfer gefallen, hieß es

Die meisten Opfer gab es nach Angaben der Beobachtungsstelle in der Küstenstadt Tartus im Nordwesten, wo sich auch ein russischer Militärstützpunkt befindet. 38 Menschen starben dabei. Medien zufolge explodierte zunächst eine Autobombe. Kurz darauf zündete ein Attentäter einen Sprengstoffgürtel, als Rettungskräfte eintrafen. Bei weiteren Anschlägen in Hassaka, Homs und dem Autobahnzubringer bei Damaskus starben 15 Menschen. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete von insgesamt 40 toten Zivilisten. Ein Bombe soll auch im kurdischen Qamishli explodiert sein.

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