Bürgerkrieg

Syrien: Assad schlägt jetzt zurück

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Assads Restarmee gibt sich nicht geschlagen, schlug zu Ramadan-Beginn zurück.

22 syrische Generäle haben sich inzwischen in die Türkei abgesetzt. Assads Geheimdienstchef Hisham Bekhtyar ist tot. Er erlag seinen Verletzungen, die er beim Anschlag am vergangenen Mittwoch erlitten hatte. Damit konnten die Rebellen bereits vier Top-Sicherheitsleute töten: Assads Schwager, den Verteidigungsminister, einen hohen General und den Geheimdienstchef.

Dennoch gibt der Diktator (noch) nicht auf. Seine Frau Asma und die drei Kinder dürften Damaskus verlassen haben. Er, sein Bruder Maher und die alawitische Führungsclique lassen aber weiter die Panzer rollen. Im Zentrum von Damaskus kam es auch am Freitag zu heftigen Kämpfen. Die Armee eroberte die Kontrolle über den Stadtteil Midan zurück. Auch in den Vierteln Dschobar und Kabun wurde heftig gekämpft. Reporter berichten von zerschossenen Gebäuden, geplünderten Läden, Munitionsresten auf den Straßen. Das Staats-TV zeigte Bilder gefesselter Rebellen. Auch der am Donnerstag gestürmte Grenzübergang Bab al-Hawa wurde zurückerobert. Die Moral der Armee hat zwar seit dem Bombenanschlag auf den Krisenstab in Damaskus stark gelitten, aber die Regierungseinheiten sind immer noch deutlich besser ausgerüstet.

Rebellen stürmen Kaserne der Assad-Schergen
Gleichzeitig vermeldeten die Rebellen einen wichtigen Erfolg: Sie haben ein Trainingsgelände der Schabiha-Milizen zerstört, schwere Waffen erbeutet. Die Milizen sind für die schlimmsten Massaker in Syrien verantwortlich.
Innerhalb der Assad-treuen Milizen sind Kämpfer der libanesischen Schiiten-Bewegung Hisbollah, der iranischen Revolutionsgarden, irakischer Milizen. Kommandanten der Freien Syrischen Armee (FSA) haben inzwischen dazu aufgerufen, alle ausländischen Kämpfer des Regimes zu ermorden.

Eine wichtige Entscheidung fiel indes auf diplomatischer Ebene: Die UNO-Beobachtermission in Syrien wird um 30 Tage verlängert. Darauf einigte sich der UNO-Sicherheitsrat am Freitag.

Botschafterin: "Kehre zurück"

ÖSTERREICH: Die österreichische Botschaft in Damaskus wurde evakuiert, liegt in direkter Nähe der Kampfzone…
Maria Kunz: … trotzdem möchte ich am Montag von Beirut nach Damaskus zurückkehren, sollte es die Lage zulassen. Momentan ist die Situation in Syrien völlig unüberschaubar. Niemand kann sagen, wie sich die Kämpfe tatsächlich entwickeln werden, die Lage ändert sich stündlich.
ÖSTERREICH: Wie viele Österreicher halten sich noch in Syrien auf?
Kunz: Etwa 180 dürften noch vor Ort sein. 98 Prozent davon sind Doppelstaatsbürger.

Anschlag auf syrische Staatsführung

Shawkat, der Schwager von Machthaber Assad, wurde bei dem Selbstmordanschlag gegen eine Versammlung von Kabinettsmitgliedern und ranghohen Vertretern der Sicherheitsdienste am 18. Juli im Zentrum von Damaskus getötet.

Rajha wurde bei dem Selbstmordanschlag getötet.

al-Shaar wurde bei dem Anschlag verletzt und danach in das Al-Shami-Krankenhaus gebracht.

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