Syrien

Luftwaffe bombardierte Vorort von Damaskus

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Das Militär dementiert den Bruch der seit Oktober geltenden Waffenruhe.

Trotz eines Waffenstillstands hat die syrische Luftwaffe nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten einen nordwestlichen Vorort von Damaskus bombardiert. Sieben Männer seien bei dem Luftangriff am Mittwoch auf Kudsaya getötet, ein weiterer sei von einem Heckenschützen der Armee erschossen worden, erklärte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Ein Vertreter der Sicherheitskräfte wies die Angaben als falsch zurück. Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle warf der Führung in Damaskus einen Bruch des seit Oktober geltenden Waffenstillstands vor. Ein örtlicher Aktivist sagte der Nachrichtenagentur AFP über Skype, er sei in großer Sorge vor einem Ausbruch neuer Gewalt. Nach seinen Angaben leben dank der Waffenruhe auch tausende Familien aus anderen Bürgerkriegsregionen in Kudsaya.

Auf Amateurvideos war am Mittwoch eine dichte Rauchwolke über dem Ort zu sehen und das Dröhnen eines Kampfjets zu hören, gefolgt von einer Serie von Explosionen. Dagegen sagte ein syrischer Sicherheitsvertreter zu AFP, es habe gar keinen Luftangriff gegeben. Von unabhängiger Seite ließen sich die Angaben nicht überprüfen.

Scharfe Kritik
Unterdessen haben Damaskus und Moskau scharfe Kritik an der Entscheidung Washingtons geübt, die syrische Botschaft und zwei syrische Konsulate in den USA zu schließen und die Diplomaten in ihre Heimat zurückzuschicken. Das syrische Außenministerium verurteilte am Mittwoch einen "klaren Bruch der Wiener Konventionen" und einen "eigenmächtigen Beschluss". Die US-Regierung mache damit einen "weiteren Schritt zur Unterstützung von Terrorismus und Blutvergießen in Syrien", hieß es in einer Erklärung.

Das russische Außenministerium protestierte seinerseits gegen einen "unilateralen Schritt". Damit verabschiede sich Washington von seiner Rolle als Vermittler und spiele der kompromisslosen syrischen Opposition in die Hände, lautete die Kritik Moskaus.

US-Außenminister John Kerry hatte am Dienstag verkündet, dass die syrische Botschaft in Washington und die Konsulate in Michigan und Texas geschlossen würden. "Die Unrechtmäßigkeit des Regimes" von Machthaber Bashar al-Assad sei "so überwältigend", begründete Kerry die Maßnahme. Die Präsenz der Assad-Vertreter in den USA sei als beleidigend empfunden worden. "Deswegen haben wir die Standorte geschlossen. So einfach ist das."

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