In Homs

Syriens Opposition befürchtet Massaker

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Syrische Aktivisten berichten von mindestens 19 toten Zivilisten.

Syriens Regime verschärft das Vorgehen gegen Regimegegner. Am Samstag starben nach Angaben der Demokratiebewegung landesweit mindestens 19 Menschen, unter anderem in Idlib, Daraa und Homs. Die Opposition befürchtet ein Massaker in der Protesthochburg Homs, die nach Berichten des arabischen Nachrichtensenders Al-Arabija von rund 10 000 Soldaten umstellt wurde.

Warnung vor Blutbad
Der im Exil gegründete syrische Nationalrat warnte wiederholt vor einem Blutbad. Ein in London ansässiger Vertreter des Gremiums, Bassam Jaraa, sagte, die Regierung wolle diesmal endgültig den Widerstand gegen das Regime von Präsident Bashar al-Assad brechen. Laut unbestätigten Berichten soll es auch ein Ultimatum geben, in dem die Menschen in Homs aufgefordert werden, ihre Proteste binnen 72 Stunden zu beenden. Sonst werde das Gebiet von der Armee gestürmt.

Ein Aktivist sagte der Nachrichtenagentur dpa, Regierungstruppen hätten Homs praktisch abgeriegelt. An den Zufahrtstraßen gebe es inzwischen mehr als 75 Kontrollstellen. Es gebe keinen Strom, kein Wasser, kein Benzin, auch fehle es an Medikamenten. Oppositionsgruppen kritisierten im Internet, dass selbst am internationalen Tag der Menschenrechte das Blutvergießen nicht aufhöre. Wegen der Medienblockade sind Berichte aus Syrien nur schwer von unabhängiger Seite zu überprüfen. Homs wird schon seit vielen Wochen von der Armee belagert.

Bemühungen um Rücktritt
Derweil berichtete die panarabische Zeitung "Al-Hayat" (Samstag) von Bemühungen der Arabischen Liga, Assad zum Rücktritt und zum Gang ins Exil zu überreden. Die Vereinigten Arabischen Emirate seien bereit, ihn und seine Familie aufzunehmen, schreibt das Blatt unter Berufung auf informierte Kreise. Auch osteuropäische Staaten seien hierfür im Gespräch. Ferner solle dem Präsidenten Straffreiheit gewährt werden, hieß es.

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