IS plant Anschlagswelle

Terror-Alarm auf unseren Urlaubsstränden

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Massaker geplant +++ Erste Verhaftung auf Mallorca +++ Kämpfer am Weg nach Europa

Der Strand als Terror-Ziel – laut italienischem Geheimdienst plant der Islamische Staat (IS) im Sommer Angriffe in unseren Lieblings-Urlaubsländern.

Der tödliche Plan: Die berühmten fliegenden Händler am Strand, die Sonnenbrillen, T-Shirts oder Kokosnüsse verkaufen, werden als Terroristen rekrutiert. Laut italienischen Behörden sollen diese Verkäufer mit Maschinengewehren und Sprengsätzen blutige (Selbstmord-)Anschläge auf Europas Küsten durchführen.

Extreme Gefahr
Die italienischen Agenten beziehen ihre Informationen aus Afrika. Die angeworbenen Attentäter sollen demnach mehrheitlich aus dem Senegal stammen und sich als Unterstützer der Boko-Haram-Terroristen sehen. Diese Organisation schloss sich vor einem Jahr dem IS an.

Seck Pouye, Polizeichef der Stadt Saly im Senegal: „Diese Männer pendeln wegen ihrer Handelstätigkeit sowieso regelmäßig zwischen Italien und Afrika. Sie sind keine ­Illegalen, sie verfügen über Papiere und Visa – das macht es so gefährlich!“

Das Vorgehen erinnert an das Massaker in Tunesien im Sommer 2015. Ein IS-Attentäter erschoss am Strand von Sousse mit einem Maschinengewehr 38 Menschen.

Schon gestern erster 
Terror-Alarm auf Mallorca

Nach den Anschlägen von Brüssel gibt es immer mehr Meldungen zu Terror-Aktivitäten:

  • Gestern Vormittag gab es bereits einen ersten Terror-Alarm auf Mallorca: Ein IS-Unterstützer wurde festgenommen. Der Marokkaner (26) hat im Internet Freiwillige für Anschläge rekrutiert.
  • Für Marokko gibt es vom Außenministerium eine partielle Reisewarnung vor allem für das Sahara-Gebiet. Erhöhtes Sicherheitsrisiko gilt für das restliche Land: Mehrfach wurden terroristische Zellen ausgehoben.
  • Neue IS-Kämpfer sind derzeit am Weg nach Europa – das verkündete gestern auch das belgische Terror-Abwehrzentrum.


Terror-Experte: "Der IS braucht schnelle Erfolge"

Arndt Sinn von der Universität Osnabrück warnt vor der Terrorgefahr durch den IS.

ÖSTERREICH: Wie gefährlich sind diese Anschlagspläne?

Arndt Sinn: Wir sollten das ernst nehmen. Der IS wird zuschlagen, wo er viel Angst und Schrecken erregen wird. Strände gehören dazu.

ÖSTERREICH: Warum werden die Hintermänner nicht auf­gespürt?

Sinn: Wenn sie eine Person entdecken, kommen sie kaum an die weiteren. Sie wird ihnen die nicht ver­raten, denn sie ist ja sogar zum Tod bereit.

ÖSTERREICH: Wurde die Terrorgefahr unterschätzt?

Sinn: Man hat unterschätzt, wie wenig Geld es braucht, um Angst, Schrecken und Tod in die Städte zu bringen.

ÖSTERREICH: Der IS ist geschwächt. Steigt dadurch die Anschlagsgefahr?

Sinn: Gerade jetzt, wo er ­geschwächt ist, braucht der IS schnelle Erfolge. Sonst ­findet er keine Anhänger.

ÖSTERREICH: Lauern die Täter unter uns?

Sinn: Richtig, es geht um Personen, die hier sind und sich hier radikalisiert haben oder radikalisiert ins Land gekommen sind. (baa)

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