Flugzeug verschwunden

Todesflug MH370: Das sind die Passagiere

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Inzwischen sind 26 Länder an der Suche nach der Boeing beteiligt.

Unter dem Eindruck scharfer chinesischer Kritik verstärkt Malaysia die Suche nach dem verschollenen Flugzeug mit 239 Menschen an Bord. Insgesamt 26 Länder seien an der Suche mittlerweile beteiligt, sagte Verkehrsminister Hishammuddin Hussein am Montag in Kuala Lumpur.

Das sind die Vermissten von Flug MH370

Yue aus der Mongolei war auf dem Weg zu seiner Freundin Jessie, mit der er eine Fernbeziehung führte.

Das Pärchen aus Kanada hatte einen romantischen Urlaub in Vietnam verbracht.

Der Marketing-Manager war wegen seines Berufes viel unterwegs. Mit den Worten "Ich bin in einer Woche zurück" hatte er von seinen Kindern Abschied genommen.

Die beiden Teenager besuchten das Lycee Francais International in Peking.

Als Diplomat hätte der 33-Jährige eigentlich bereits vor mehreren Wochen nach Peking reisen sollen.

Der Mechaniker aus Neuseeland sollte in der Mongolei seinen Traumjob bei einem Bergbauunternehmen antreten.

Die ehemalige Krankenschwester hatte ihre Leidenschaft für die Kunst entdeckt und war auf dem Nachhauseweg nach dem Besuch einer Kunstausstellung.

Sie war auf einem Business-Trip nach Peking für die Firma "Freescale Semiconductor".



In China stieg unterdessen die Empörung über die malaysischen Behörden und ihren Bemühungen, das spurlose Verschwinden des Flugs MH370
am 8. März aufzuklären. "Angesichts der heutigen Technologie riecht der Zeitverzug entweder nach Vernachlässigung von Pflichten oder einem Zögern, Informationen umfassend und rechtzeitig zu teilen. Das wäre unerträglich", schrieb die amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua in einem Kommentar, den die Zeitungen am Montag verbreiteten.

Verkehrsminister Hussein wehrte sich später in Kuala Lumpur gegen Kritik. "Auch Malaysia vermisst Söhne und Töchter, 50 Malaysier waren an Bord", sagte er vor der Presse. "Aber es wäre unverantwortlich, Informationen herauszugeben, die nicht verifiziert sind." Unter den 239 Insassen an Bord der Maschine, die auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking verschwand, waren mehr als 150 Chinesen.

Fieberhafte Suche

Unterdessen lief die Suche nach der Boeing 777-200 in den beiden Flugkorridoren an, die Ermittlern als mögliche Routen errechnet hatten. 26 Länder seien beteiligt, sagte der Verkehrsminister. Regierungschef Najib Razak habe persönlich mit seinen Amtskollegen in China und Australien gesprochen. Sämtliche Länder entlang der beiden Flugrouten seien ebenfalls kontaktiert worden.

"Die Suche in diesen Korridoren hat bereits begonnen", sagte der Minister. Ein weiterer Fachmann aus China sei zum Ermittlerteam gestoßen. Drei Experten aus Frankreich, die den Absturz einer Air-France-Maschine über dem Atlantik 2009 untersucht hatten, seien ebenfalls in dem Team.

Australien hat nach Angaben von Regierungschef Tony Abbott die Koordination im südlichen Korridor über dem Indischen Ozean übernommen. Malaysias Regierungschef Najib Razak habe ihn um Hilfe gebeten: "Ich habe zugestimmt, und zusätzliche maritime Ressourcen angeboten, was er dankbar akzeptiert hat", sagte Abbott. Nach seinen Angaben gibt es keine Anzeichen, dass die Maschine australischen Luftraum durchflog.

Der südlichen Korridor zieht sich von Malaysia über Indonesien und westlich an Australien vorbei in den Indischen Ozean. Dort suchen nach Angaben des Verkehrsministers auch Schiffe und Flugzeuge aus Indonesien sowie Malaysia. Der nördliche Korridor führt weitgehend über Land: von Burma, Indien, Pakistan bis nach Kasachstan. Alle Länder seien gebeten, ihre Radaraufzeichnungen nach möglichen Sichtungen der Boeing durchzugehen.

Malaysia trage unvermeidlich Verantwortung, aber auch andere Beteiligte wie der Flugzeugbauer Boeing, der Triebwerkshersteller Rolls Royce und die "Geheimdienst-Supermacht USA" hätten "bessere Arbeit leisten sollen", hieß es im Xinhua-Kommentar. Dass die neuen Erkenntnisse nur mit "schmerzhafter" Verspätung veröffentlicht worden seien, habe Gerüchte aufkommen lassen, was die Nerven der wartenden Familien wiederholt aufgerieben habe, beklagte die staatliche Agentur.

Auch die NASA hilft mit

Satelliten- und ISS-Bilder werden ausgewertet.
Die US-Raumfahrtbehörde NASA hilft bei der Suche nach dem verschwundenen Flug MH370. NASA-Chef Charles Bolden habe angeordnet, dass alle Möglichkeiten der Behörde, zur Suche beizutragen, geprüft werden sollten, sagte ein Sprecher der Behörde in Washington am Montag der Nachrichtenagentur dpa.

Daraufhin würden derzeit unter anderem Bilder ausgewertet, die von Satelliten und der Internationalen Raumstation ISS aufgenommen wurden. Objekte, die größer sind als 30 Meter, könnten darauf identifiziert werden. Alle relevanten Ergebnisse der Auswertungen werde die NASA weitergeben, sagte der Sprecher. Das Passagierflugzeug mit 239 Menschen an Bord war vor rund einer Woche auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking verschwunden.
 

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