USA

Giftspritze für Organ- Spende verschoben

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Mörder will seiner Mutter Organe spenden. Hinrichtung verschoben.

Eigentlich hätte der verurteilte Kindesmörder Ronald Phillips am Donnerstag hingerichtet werden sollen, doch die Regierung des Bundesstaats Ohio gewährte ihm am Mittwoch im letzten Moment einen Aufschub. Der Hinrichtungstermin ist auf den 2. Juli 2014 verschoben worden, um zu überprüfen, ob Phillips vor seiner Exekution Organe wie eine Niere an seine schwerkranke Mutter oder Schwester spenden könnte.

"Mir ist bewusst, dass wir uns damit in Ohio auf unbekanntes Territorium wagen", erklärte Gouverneur John Kasich. "Aber wenn ein Leben durch seine Bereitschaft zur Organ- und Gewebespende gerettet werden kann, sollten wir das auch zulassen." Der Antrag auf Organspende durch einen Todeskandidaten ist in den USA zwar kein Einzelfall, kommt aber nur selten vor.

Phillips war für die Ermordung der drei Jahre alten Tochter seiner Freundin im Jahr 1993 zum Tode verurteilt worden. Er hatte ursprünglich darum gebeten, dass seine Organe nach der Hinrichtung mit einer Giftspritze entnommen werden. Damit wollte er seiner an einer Nierenkrankheit leidenden Mutter oder der Schwester helfen, die Herzprobleme hat. Potenziell sollten die Organe des 40-Jährigen nach dessen Willen aber "so vielen Menschen wie möglich" zugutekommen.

Sein Antrag wurde von den Behörden jedoch mit Verweis auf "logistische Schwierigkeiten" und "Sicherheitsrisiken" abgelehnt. Nun sollen Ärzte überprüfen, ob Phillips eine zweite Chance bekommt, sein Anliegen in die Tat umzusetzen.

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