Libyen

Tödlicher Streit zwischen Schleppern & Migranten

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Bei der Auseinandersetzung starben drei Schlepper und 16 Ägypter.

Mehr als ein Dutzend Menschen sind im Bürgerkriegsland Libyen bei einem Streit zwischen Schleppern und illegal eingereisten Ägyptern getötet worden. Es habe in der Stadt Bani Walid etwa 150 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Tripolis eine Auseinandersetzung um die Bezahlung der Menschenhändler gegeben, sagte ein Mitglied des Stadtrates, Abdulsalam Ajaj, in der Nacht zum Donnerstag der dpa.

Umstände unklar
Dabei seien die drei libyschen Schlepper und 16 Ägypter getötet worden. Das ägyptische Außenministerium teilte mit, es untersuche Berichte über 12 bis 16 Staatsangehörige, in dem nordafrikanischen Nachbarland getötet worden seien. Es habe einen Konflikt zwischen den Ägyptern und den Schmuggle"libyrn gegeben, die genauen Umstände seien aber noch unklar. Der UN-Vermittler für Libyen, Martin Kobler, verurteilte "die Tötung von drei Libyern und zwölf Ägyptern" bei Ereignissen am Dienstag und Mittwoch.

Chaos
Libyen ist nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi 2011 im Chaos versunken. Eine neue von den Vereinten Nationen vermittelte Einheitsregierung hatte zuletzt ihre Amtsgeschäfte in Tripolis aufgenommen. Das noch immer bestehende Machtvakuum - das auch in Bani Walid herrscht - haben sich neben Jihadisten wie der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und anderen Milizen auch Menschenhändler zunutze gemacht. Sie schleusen Flüchtlinge und Migranten, die auf der Suche nach Arbeit sind, ins Land und teils weiter nach Europa.

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