4 Tote in Pakistan

Tödlicher US-Angriff auf Taliban

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Vier mutmaßliche Extremisten wurden getötet. Ziel war offenbar der Kopf des Hakkani-Netzwerks.

Die USA setzen ihre Angriffe auf Taliban-Führer im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet fort. Beim jüngsten Raketenangriff im Nordwesten von Pakistan wurden ein Bruder (richtig) und drei weitere Vertraute des afghanischen Islamisten Siraj Hakkani getötet, wie am Freitag aus pakistanischen Geheimdienstkreisen verlautete.

Die Raketen trafen demnach am Donnerstagabend ein Haus in der Gegend von Dande Darpa Khel in Nord-Waziristan, unweit der Grenze zu Afghanistan. Ziel des Angriffs war offenbar Siraj Hakkani, der als Drahtzieher von Anschlägen auf die NATO-Truppen in Afghanistan gilt. Für seine Ergreifung ist ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar (3,70 Mio. Euro) ausgesetzt. Vor wenigen Tagen war den Geheimdiensten der USA und Pakistan der Taliban-Militärchef Mullah Abdul Ghani Baradar ins Netz gegangen.

Das Hakkani-Netzwerk ist eine autonome extremistische Gruppierung, die loyal zum afghanischen Taliban-Führer Mullah Omar steht und Verbindungen zu Al-Kaida hat. Die USA erachten das aus Nord-Waziristan heraus operierende Hakkani-Netzwerk als eine der größten Bedrohungen für ihren Einsatz im benachbarten Afghanistan. Nomineller Kopf der Gruppe ist der 70-jährige Jalaluddin Hakkani, der aber dem Vernehmen nach so krank ist, dass sein Sohn Siraj bereits als Nachfolger fungiert.

Ob sich Siraj Hakkani am Donnerstagabend in dem beschossenen Haus aufhielt, war nicht bekannt. Ein Sprecher der pakistanischen Taliban bestätigte am Freitag, dass Hakkanis Bruder Mohammed und drei weitere Personen bei dem Angriff ums Leben kamen.

Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Barack Obama setzen die USA vermehrt unbemannte Drohnen ein, um gegen Extremisten in den Stammesgebieten im Nordwesten Pakistans vorzugehen. In Afghanistan selbst verstärkten die alliierten Truppen unterdessen ihre Großoffensive gegen die Taliban. Nach Angaben der NATO vom Freitag stoßen die Soldaten in der Taliban-Hochburg Marjah im Süden des Landes immer noch auf Widerstand und werden von den Aufständischen in Feuergefechte verwickelt. Die größte Bedrohung gehe weiterhin von Sprengfallen aus.

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