Äthiopien

Top-Banker im Schlaf ermordet

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Augenzeuge berichtet: So lief der brutale Banditen-Überfall.

Ein Belgier überlebte das blutige Urlauber-Drama in Äthiopien. Er wurde Augenzeuge, als der Linzer Bankmanager Gerhard H. erschossen wurde.

Der grausame Tod des Bankers Gerhard H. (56) aus Leonding in der Wüste Äthiopiens: Bislang waren wenige Einzelheiten über den blutigen Überfall auf die Reisegruppe bekannt. Doch jetzt spricht der erste Augenzeuge. Er schildert, wie der Familienvater aus Oberösterreich wirklich ums Leben kam.

Bruno Van den Bossche (47) ist Afrika-Spezialist. Der belgische Reise-Profi ist Direktor des Touristik-Unternehmens DMC’s in Brüssel. Er war schon oft in der Region Afar, dem gefährlichen militärischen Sperrgebiet zwischen den verfeindeten Staaten Äthiopien und Eritrea, wo sich das blutige Urlauber-Drama ereignete.

Die Banditen schossen, weil ihnen alles zu langsam ging
Er gehört einer 23-köpfigen Reisegruppe an. Gerhard H. ist der einzige Österreicher unter ihnen. Einen weiteren, wie ursprünglich angenommen, gibt es definitiv nicht.
Montagabend schlägt die Gruppe ihr Lager am Fuße des Vulkans Erta Ale in der Danakil-Senke auf. Zeuge Van den Bossche: „Am Dienstag im Morgengrauen wurden wir durch laute Schreie wach. Wir lagen jeweils zu zweit in unseren Zelten. Banditen hielten Gewehre im Anschlag. Sie forderten uns auf, uns schnell anzuziehen und mitzukommen. Immer wieder schrien sie ‚Beeilung‘.“

Als es ihnen nicht rasch genug geht, eröffnen die Angreifer das Feuer: „Es war ein Blutbad. Zwei deutsche Freunde, die zwei Ungarn Gabor S. und Fabian T. und der Österreicher starben im Kugelhagel. Sie waren auf der Stelle tot“, sagt der Belgier.
Inzwischen wurden die Leichen nach Addis Abeba ausgeflogen. Gerhard H. wurde zweifelsfrei identifiziert. Bruno Van den Bossche liegt mit einem Steckschuss in der Brust im Krankenhaus von Mekele.

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M. Koch
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