Ukraine-Konflikt

Tote bei Luftangriffen auf Donezk

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Bereitet Putin Einmarsch seiner Truppen vor? NATO ist besorgt.

Bei Luftangriffen der ukrainischen Armee auf die prorussischen Separatisten in der Großstadt Donezk sind mindestens drei Zivilisten getötet worden. In mehreren Ortsteilen wurde weiter gekämpft, wie die Agentur Interfax unter Berufung auf den Stadtrat von Donezk am Mittwoch meldete. Nach Angaben der ukrainischen Armee wurden binnen 24 Stunden im Osten des Landes 18 Soldaten getötet und 54 verletzt.

Auch in der ostukrainischen Stadt Gorlowka berichteten die Behörden von einer steigenden Anzahl von Toten. In den vergangenen Tagen seien bei Artilleriebeschuss 33 Zivilisten getötet und 129 verletzt worden, hieß es. In mehreren Vierteln sei die Gas- und Wasserversorgung ausgefallen.

Vorwürfe

Unterdessen warf Moskau der ukrainischen Führung erneut den Einsatz von Phosphorbomben gegen Zivilisten vor. "Eine Bodenprobe hat ergeben, dass die Armee in der Nähe von Slawjansk die verbotenen Brandgeschosse verwendet hat", sagte der Sprecher der russischen Ermittlungsbehörde, Wladimir Markin, am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge in Moskau.

Der Einsatz sei ein klarer Verstoß gegen das Genfer Abkommen und ein "Kriegsverbrechen". Die russischen Behörden bezogen sich auch auf Berichte ukrainischer Flüchtlinge. Die prowestliche Führung in Kiew hatte die Vorwürfe wiederholt als "Verleumdung" zurückgewiesen.

NATO besorgt
Nach Polen und den USA hat sich auch die NATO besorgt über einen möglichen Einmarsch russischer Truppen im Osten der Ukraine gezeigt. Das Land habe rund 20.000 Soldaten im Grenzgebiet stationiert, hieß es in einer Aussendung des Verteidigungsbündnisses am Mittwoch. Man sei besorgt, Moskau könnte "eine humanitäre oder eine Friedensmission als Vorwand nutzen, um Truppen in die Ostukraine zu senden."

Die Verstärkung der russischen Präsenz im Grenzgebiet trage weiter zur Eskalation der Situation bei und untergrabe die Bemühungen einen diplomatischen Ausweg aus der Krise zu finden, erklärte NATO-Sprecherin Oana Lungescu weiter. "Es handelt sich um eine gefährliche Situation."

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